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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Galizien, Band 19
Seite - 164 -
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104 Bald war es ein Prätendent, Wladimirs Brndersohn Jwanko Berladnik, der ihnen zum Verrathe Gelegenheit bot, bald hatten sie ans Anlaß einer Geliebten Jarvslaws, Nastaska (Anastasia) Czargowa eine Verschwörung angezettelt, in der sie den Fürsten gefangen nahmen, die Czargowische Familie niedermetzelten nnd die unselige Nastaßka auf dem Scheiterhaufen verbrannten. Wladimir I. und Jaroslaw waren noch im Stande sich ihrer Umtriebe zu erwehren, aber bald nahmen dieselben einen solchen Umfang an, daß der Staat nahe war, darüber zu Grunde zn gehen. Infolge dessen nahm auch die weitere Geschichte des Haliczer Laudes eine andere Richtung. Die Wühlereien der Bojaren waren nämlich zu großem Theile Schuld daran, daß in der nach Jaroslaw folgenden Zeit die westlichen Nachbarn immer mehr Einfluß iu dem Laude gewinnen, ja dasselbe zunächst zeitweise, dann für immer unterwerfen konnten. Dadurch bereitete sich aber auch die Zeit vor, in der das Land den westlichen Cnltnreinslüssen, von denen es sich seit einem Jahr- hundert abgekehrt hatte, wiedergewonnen wurde. Jaroslaws Sohn Wladimir II. (1187 bis 1198) war ein leichtfertiger Fürst; seine wilde Ehe mit einer Popadia (Priesterssrau) veranlaßte eine neue Erhebung der Bojaren, in deren Folge Wladimir vertrieben und der Fürst des benachbarten Wladimir, Roman Mstistawicz nach Halicz berufen wurde. Fremde Fürsten sänmten nicht, diese Wirrnisse für sich auszunützen. Zunächst faßte Köuig Bela III. von Ungarn, zu welchem Wladimir geflohen war, den Plan, hinter den Karpathen eine Secnndogenitnr Ungarns zu gründen. Er schob Wladimir einfach bei Seite, nahm ihn sogar gefangen, zog selbst nach Halicz, verdrängte Roman und setzte dort seinen zweiten Sohn Audreas ein (1188). Die harte und unduldsame Herrschaft der Ungarn, welche die rnthenifchen Kirchen in Pferdeställe verwandelten, rief nnverweilt in Halicz neue Bewegungen hervor. Fürst Wladimir, der aus seinem Gewahrsam entfloh, gelang es, das Oberhanpt der westlichen Christenheit, Kaiser Friedrich I. für sich zu gewinnen, mit dessen Empfehlung er sich zn dem Herzog von Polen, Kazimir dem Gerechten, begab. Aber auch dieser hatte bereits auf die Polen benachbarten rnthenifchen Grenzgebiete sein Augenmerk gerichtet und nordwärts von Halicz namhafte Erfolge davongetragen. Er nahm sich zwar Wladimirs an, vertrieb die Ungarn aus Halicz und setzte ihn dort ein (1189). Aber das war nur eiu Wechsel der Oberherren; statt der ungarischen Herrschaft war nun ein polnisches Übergewicht eingetreten: jedenfalls war es nicht mehr das Land selbst, das seine Geschicke bestimmte. Mit Wladimir II. (gestorben 1198) starb die Dynastie der Rostistawiczen aus; zur Herrschaft in Halicz gelangte nun mit polnischer Hilfe der uns schon bekannte Fürst von Wladimir, Roman Mstislawicz (1199 bis 1205), der Begründer der zweiten hiesigen Dynastie, der Romanowiczen, welche die beiden Territorien, Halicz nnd Wladimir,
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Galizien, Band 19
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Galizien
Band
19
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1898
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.48 x 22.34 cm
Seiten
920
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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