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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Galizien, Band 19
Seite - 165 -
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165 lateinisch Kalieia und I_,o6oinei-iÄ, vereinigte. Grausam, aber thatkräftig richtete Roman das Reich wieder mächtig auf. Zu Hause hielt er mit unmenschlichen Strafen jedes Wider- standsgelüste der Bojaren nieder, denn er befolgte den Grundsatz, daß man vom Honig nicht eher kosten könne, bis man die Bienen erstickt. Nach außen erhob er seiu Reich iu erstaunlich kurzer Zeit zum mächtigsten in Rutheuieu, schob seine Grenzen weit nach Osten in die Steppen der Potoweer hin, eroberte Kiew, die Hauptstadt der rutheuischen Lande und befreite selbst Constautinopel von den Walachen und Potoweern. Der Chronist nennt ihn „Selbstherrscher von ganz Rnthenien". Natürlich duldete er auch keinen fremden Einfluß. Er verschmähte mit stolzer Überhebung die ihm vom Papst Jnnocenz III. angetragene Königskrone, und als ihm der Legat die Lehre des Papstes von den zwei Schwertern auslegte, schlug er selbstbewußt an sein eigenes Schwert und sagte: „Ist denn des Papstes Schwert so gut wie das da?" Um den Einflnß Polens, das ihm den Thron von Haliez verschafft hatte, zu beseitigen, verband er sich mit Ungarn. Als er aber den Polen die Grenzstadt Lnblin zu entreißen versuchte, wurde er von ihnen bei Zawichost uuvermuthet überfallen und verlor im Getümmel das Lebe« (1205). Kaum war jemals für ein Land der Tod seines Fürsten verderblicher als der Tod Romans für Wladimir-Halicz. Da er nur zwei uumündige Söhne, den vierjährigen Danie l und den zwei- jährigen Wafylko hinterließ, so glanbte seine Witwe bei den Nachbarn einen Rückhalt suchen zn müssen uud schloß uuverweilt mit dem König von Ungarn Andreas II. in Sanvk einen Bertrag ab, kraft dessen der König ihre Kinder in Schutz nahm uud zu diesem Zweck nach Haliez eine Besatzung legte. Um welchen Preis er dies that, wird nicht überliefert, aber seit dieser Zeit, das ist seit dem Jahre 1206 findet sich in seinen Urkunden der Titel: „Uex Kalicme et l^octomeri-ts". Wohl trifft man den Titel „König von Galizien" schon in einer Urkunde Stefans II. vom Jahre 1124, sowie in einer Bela's III. vom Jahre 1190 an; da er aber iu jenen Zeiten nur ganz vereinzelt vorkommt, so kaun er nnr vorübergehende Ansprüche znm Ausdruck gebracht haben, die keine weitere Bedentnng hatten. Seit dem Jahre 1206 aber finden wir ihn in jeder vollständigen Titulatur Andreas' II. sowie seiner Nachfolger, was kaum anders erklärt werden kann, als daß auf jener Zusammenkunft von Sanok die Ein Kreuz aus Kupfer mit Email, gefunden bei den Ausgrabungen von Halicz.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Galizien, Band 19
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Galizien
Band
19
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1898
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.48 x 22.34 cm
Seiten
920
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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