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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Galizien, Band 19
Seite - 170 -
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170 worauf er von der Hand Opizo's in Drohiczyn die Königskrone erhielt (1253). „Er empfing den Kranz", sagt unser Chronist, „von Gott, von der Kirche der heiligen Apostel, von dein Stuhle des heiligen Peter, von seinem Vater dem Papste Jnnocenz und von allen seinen Bischöfen, worauf Jnnocenz diejenigen mit dem Banne belegte, die den orthodoxen griechischen Glauben schmäheten." Wie hoch aber das Volk dieses Ereigniß anschlug, mag aus dem Umstände geschlossen werden, daß es zu den äußerst wenigen gehört, die sich aus dieser Zeit im Volkesandenken erhalten haben, indem eine gewiß grundlose Tradition besagt, daß die heutige Mi t ra der rutheuischeu Bischöfe von Przemysl eben die Krone sei, die einst die Schläfe des Königs geschmückt habe. Warum das Werk auch damals nicht zustande kam, sagen unsere Quellen nicht. Der rutheuische Chronist weiß nichts von einem Abfall Daniels, auch aus den übrigen Quellen ist uichts anderes ersichtlich, als daß er sich später eine Rüge vom Papste zuzog. Die kirchliche Union fiel von selbst zusammen, als die politische Lage, die sie zur Voraus- setzung hatte, umgestürzt wurde. Daniel begann nnverweilt den Krieg gegen die Tataren, der aufaugs vvu glücklichem Erfolge gekrönt war. Aber bald drangen dieselben mit furcht- barer Macht in das Land, Daniel entfloh wieder, sein Brnder und seine Söhne mußten ans den Befehl der Heiden alle ihre Städte zerstören und mit ihueu gegeu die Lithauer und Polen ziehen. Ein Stoß der Tataren reichte aus, um das System auseinander zu werfen, das sich hier gegen sie zu bilden begann. Mit den Mauern der rnthenischen Städte ging auch die kirchliche Uuivu zu Grunde. Aber ohne Folgen waren diese Maßnahmen Daniels für die Kirche doch nicht geblieben. Damals werden die ersten Versuche gemeldet, auch den römischen Ritus iu deu rutheuischeu Ländern einzupflanzen, Versuche, die sich an den Namen des heiligen Hyacinth, eines Krakauer Möuches des Predigerordens (gestorben 1257), knüpfen. Bald lesen wir von den ersten Ansiedlnugen der Bettelorden in Halicz, Lemberg, Przemysl, die uamentlich die Gemalin Lews, die ungarische Königstochter Konstanzia begünstigte. Auch rutheuische Bischöfe römisch katholischer Religion werden im XIII. Jahrhundert erwähnt, als deren Metropoliten sich die Bischöfe von Lenbns ansahen. Sie scheinen freilich nur Titular- bischöfe gewesen zu sein, aber ihr Vorkommen selbst neben den uns schon bekannten Thatsachen bezeugt zur Genüge, daß damals die Katholisirnng des Landes schon bedeutende Fortschritte gemacht hatte. Daniel starb im Jahre 1266, ein heldenmüthiger, weiser, nie verzagender Fürst, ohne Zweifel der bedeutendste der rothruthenischen Herrscher, von dem man sagen konnte, daß er die Bedürfnisse seines Volkes verstand, der aber das Unglück hatte, das Reich, das er mit unsäglicher Mühe aus den Trümmern erhob, bei seinem Tode in schmählicher Knechtschaft zu hinterlassen. Auch bildete sein Reich keinen Einheitsstaat, sondern war in
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Galizien, Band 19
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Galizien
Band
19
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1898
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.48 x 22.34 cm
Seiten
920
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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