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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Galizien, Band 19
Seite - 176 -
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176 auf Halicz-Wladimir ausweisen; denn die alte Herrschaft Polens in dem Czerwenischen Lande war vergessen, wogegen ungarische Königssöhne nicht sehr lange vorher den Thron von Halicz innegehabt hatten und ungarische Könige seit langer Zeit und auch jetzt noch den Titel: „König von Galizien und Lodomerien" gebrauchten. Das Land wnrde somit als zu Ungarn gehörig auerkauut, aber der König von Ungarn schenkte es dem König von Polen für dessen Lebzeiten; sollte der letztere noch einen Sohn bekommen, so füllt das Land nach seinem Tode an Ungarn zurück, nur würde Polen in diesem Falle eine Geldentschädigung erhalten. Kazimir von Polen mußte schon damals jede Hoffnung auf einen Sohn verloren haben, denn nur durch die Voraussicht der künftigen wirklichen und ewigen Bereinigung der beiden Kronen war es erklärlich, daß er auf diesen Vertrag einging. Aber der Vertrag war geschlossen, als Boleskaw verschied. Kaum war daher die Nachricht davon eingetroffen, als sich beide Könige nnverweilt mit den Truppen, die sie wohl gegen die Tataren bereit hatten, gegen Rothrnthenien aufmachten. Kazimir als dem Näheren gelaug es Lemberg zu überrumpeln und das Land, wahrscheinlich gemeinsam mit Karl, in Besitz zu nehmen (im Mai 1340). Aber nuu erst begann der eigentliche Kampf sowohl mit den Bojaren, als mit den Tataren und Lithauern, ein hartnäckiges, von vielen Wechselfällen begleitetes Ringen, in dem sich die verbündeten Könige bald einem Bojaren, Demetrius Detko von Przemysl, die Regierung des Landes zu überlassen, bald Theile desselben dem Lnbar t -Demetr ins von Lithauen abzutreten gezwungen sahen, bis es erst «ach 26 Jahren, als auf dem Thron von Ungarn schon längst Karls Sohn Ludwig saß, gelang, das ganze Lemberg-Haliczer Land und die westliche Hälfte Wolhyuieus iu dauernden Besitz zu nehmen.' Seit 1340 hat Rothrnthenien seine Selbständigkeit nicht wieder erlangt. Es gehörte zunächst zu Polen, bei dem es bis über den Tod Kazimirs hinaus, bis zum Jahre 1372, verblieb. Es war ein Glück für das Land, daß seine Einverleibung unter Kazimir statt- fand, dem hnmanen Städte-Erbauer und Bauernkönig, dessen edle Sorgen um die materielle und geistige Hebung des Volkes nun auch der neuen Erwerbung zugewendet wurden. Ungeachtet des fast ununterbrochenen Kriegszustandes wurde im Lande eifrig gepflanzt, gerodet, gebaut, gearbeitet; viele neue Dörfer und Städte entstanden, die alten wurden mit dem Magdeburger Recht beschenkt nnd mit Mauern und Schlössern versehen, deren Trümmer noch jetzt zu sehen sind. Dabei wurde nur wenig an der althergebrachten Art, der Schrift und Sprache geändert; die Einheimischen wurden mit Ämtern und Würden bekleidet, die Bojaren an den Hof gezogen, die Bevölkerung durch Gnaden mit ' Die dem Herzog Lubart-Demetrius zugeschriebene und hier abgebildete Glocke vom Jahre 1341 trägt (in deutscher Übersetzung) folgende Inschrift: „Im Jahre K849 wurde diese Glocke gegossen dem heiligen Georg unter dem Fürsten Demeter von dem Abte Euphemius"; unten wurde eingegraben: „und geschrieben hat Skora Jakob".
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Galizien, Band 19
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Galizien
Band
19
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1898
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.48 x 22.34 cm
Seiten
920
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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