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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Galizien, Band 19
Seite - 179 -
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179 des Landes zu befördern. Wladislcms und Ludwig waren auch die eigentlichen Gründer der katholischen Hierarchie in Rothrnthenien, da ans ihre Veranlassung Papst Gregor XI. mit der Bulle „vedilum pusloralis oklieii" vom 13. Februar 1375 die katholischen Bisthümer Wladimir, Chelm und Przemysl, sowie das Erzbisthnm Halicz errichtete, die von nun an ununterbrochen bestanden. Im Jahre 1379 wnrde Wladislans seiner Stellung enthoben und Halicz-Wladimir der Krone Ungarn unmittelbar einverleibt, zu der es auch unter der Nachfolgerin Ludwigs, der Königin Mar i a gehörte. Unterdessen war weiter im Nordosten im Jahre 1386 das große Werk der polnisch- lithanischen Union zustande gekommen, indem zwei bisher fremde, ja feindselige Reiche sich vereinigten, um von nnn an ein gemeinschaftliches Staatsleben zn führen — ein Cultur- werk im großen Maßstabe, das ungeheuere Länderstrecken und zahlreiche barbarische oder halbeivilisirte Völkerschaften ohne Schwertstreich der römischen Kirche und der abend- ländischen Gesellschaft zuführte. Die Heirat des Großfürsten von Lithauen, Jagielto, mit Hedwig, der Königin von Polen, war nur das äußere Band, das die beiden Reiche zusammenhalten sollte; in Wirklichkeit lag hier ein wohldurchdachter, lauge vorbereiteter Plan zu Gruude, der von vornherein darauf ausging, aus den zu vereinigenden Völkern ein in religiöser, staatsrechtlicher und socialer Beziehung gleiches und gleichförmiges Gemeinwesen zu bilden. Diese Union, die auch die politische Lage im Osten Enropa's von Gruud aus verschob, kounte auf die Geschicke Rothrutheniens nicht ohne Rückwirkung bleiben; denn Jagietlos Vater, Großfürst Olgierd, hatte durch den Sieg an den blauen Gewässern (Sine >Vo6)') die letzten rnthenischen Länder, die noch unter dem Joch der Tataren seufzten, Ukraine und Podolien, für Lithauen gewonnen, so daß das Reich, das nun Jagielto der Königin und der Krone von Polen als Brautschatz brachte, mehr rutheuisch als lithauisch geuaunt werden durfte. So war es deuu uatürlich, daß man, nachdem nnn fast alle rnthenischen Länder außer Halicz-Wladimir zur Union gehörten, nnverweilt beschloß, auch dieses letzte rutheuische Land für dieselbe zurückzugewinnen. Polen mit Lithauen und Rutheuieu war uuu groß, stark und glücklich, Ungarn aber durch eiuen furchtbaren Aufruhr iu seinen Grundfesten erschüttert. So kam es, daß iu den ersten Tagen des Jahres 1387, als Jagielto von Krakan nach Lithauen zurückkehrte, um dort sein apostolisches Werk zu beginnen, gleichzeitig seine jugendliche Gemalin sich an die Spitze der Polen stellte, um das ihnen entzogene Rothrutheuieu von Ungarn zurückzufordern. Man kaun nicht anders sagen, als daß nun das rnthenische Volk die Königin von Polen mit Freuden ausuahm. Kaum war Hedwig in der Grenzstadt Jarostaw angekommen, als ihr eine Deputation der nächsten Stadt, Przemysl, entgegenkam, um ihr die Huldigung darzubringen und Treue zu geloben. Dies stellt die Königin selbst fest in einer damals, den 18. Februar 1387, ausgestellten Urkunde, womit sie zugleich die alten Freiheiten des 12*
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Galizien, Band 19
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Galizien
Band
19
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1898
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.48 x 22.34 cm
Seiten
920
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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