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des Sohnes und des heiligen Geistes; bist Du ein Knabe, so sei Dein Name Adam, bist
Du ein Mädchen, so sollst Du Eva heißen." Man macht nach allen vier Weltgegenden
hin das Zeichen des Kreuzes, dann muß man das Hemd, das man auf dem Leibe trägt,
zerreißen und eine Hälfte davon ohne Ärmel dem Lichtlein „auf Windeln" Hinwersen.
Sowie sich dieses vollzieht, erlischt das Irrlicht sofort. Wenn jemand die Taufe vollzöge,
aber das Stück Hemd für die Windeln nicht hergäbe, so würde sich das Irrlicht auf ihn
werfen, ihm sein Hemd zerreißen und aus Unachtsamkeit auch noch die Augen ausbrennen.
Die Holzkirche zu Dembno im Zandecer Kreis.
Auch gewisse leblose Dinge können eine außerordentliche Kraft in sich tragen,
verschwinden und auftauchen wie Geister. Hierher gehört z. B. der Jnelns , eine Münze,
welche, so oft sie auch ausgegeben wird, immer wieder in die Tasche ihres Eigenthümers
zurückkehrt. Ein Jnelns kann jedes beliebige Geld werden: man muß es nur in das Ende
des linken Stiefels unter die dritte Zehe legen und den Stiefel neun Tage tragen, ohne
ihn bei Tag oder bei Nacht abzulegen und dabei immer an den Jnelns denken. Während
dieser Zeit dars man sich auch nicht waschen, noch das Vaterunser beten. Ein so gewonnener
Jnclus hat auch die Fähigkeit, anderes Geld, mit welchem er sich beisammen findet,
anzustecken: wenn er davonläuft, nimmt er auch dieses mit sich und bringt es in den Sack
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Galizien, Band 19
- Titel
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Untertitel
- Galizien
- Band
- 19
- Herausgeber
- Erzherzog Rudolf
- Verlag
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Ort
- Wien
- Datum
- 1898
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 16.48 x 22.34 cm
- Seiten
- 920
- Schlagwörter
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Kategorien
- Kronprinzenwerk deutsch