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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Galizien, Band 19
Seite - 404 -
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404 Branntwein bewirthet und der Tanz, wobei die Mädchen der Reihe nach ihr Haupt mit dem Kranze der Brant schmücken, bildet den Schluß dieses Ceremoniells. Schließlich werden beide Kränze zusammen auf zwei Laib Brod und diese auf den Tisch gelegt und bleiben dort bis zum Samstag vor der Hochzeit liegen. Zwei Tage vor der kirchlichen Trauung, nämlich am Freitag wird gleichzeitig im Hause der Braut und des Bräutigams das Backen des mystischen Hochzeitskuchens (u molocköko i molockHi ptös?e?uk oder dkäjrck koro^vä^) vollzogen. Zu diesem Zwecke werden sowohl in das Haus der Braut, als auch in jenes des Bräntigams von den Swachas 10 bis 20 Frauen (koronHi^-ci), je nach der Wohlhabenheit des Hausherrn, geladen, welche mit Mehl, Brod und anderen Geschenken kommen. Sie erhalten von der Hausfrau feines Weizenmehl, ans welchem der korovvH gebacken wird. Alle Vorbereitungen zum Backen des Hochzeitskuchens werden unter Leitung des Starosten gemacht und vom Gesang entsprechender Lieder, Trank und Tanz begleitet. So wird während der Zubereitung des Teiges gesungen: Schafft nur alles Gute herbei Zum Korowaj, dem festlichen, Den Weizen, den besten, Waffer vom Dunaj-Strom, Eier von Kamence, Salz von Krakau her, Safran aus Danzig. Sei's ein Herrenbiffen Geknetet von Swachen, Den schönen, jungen. (Szujski.) Der fertige Teig wird anf dem Deckel des Backtroges geknetet und dem koroxvH wird die Größe und runde Form des Backtrogdeckels gegeben. Hierauf wird der so geformte liorvwäj ringsum mit einem aus Teig gemachten Geflecht umgeben und au der oberen Fläche mit krenzförmig aufgelegten Teigwalzen nnd in der Mitte mit zweien aus Teig gekneteten Täubchen, an den Rändern aber mit Rosen-Schnecken-ähnlichen und dergleichen Verzierungen geschmückt, wobei unter Anderem folgendes Lied gesungen wird: Mond, du Mond aus dem Paradies, Leuchte unserem Korowaj. Er gedeiht, wie die Soune, Wie die Blume blühe er. Auch die Mutter Gottes wird im Gesang angerufen, um beim Ofenlegen des behilflich zu sein. In den koiowH werden in der Regel vier Wachskerzen gesteckt. Der frisch gebackene kciiow^ wird mit Sinugrüublätteru, mit bunten Federn und rother Stickwolle geschmückt. Außer dem großen koi-ovvH werden zwei längliche Kolatscheu, die durch ein aus Teig gemachtes Kreuz zusammengehalten sind, und eine größere Anzahl von rnndlich in Form von Fichtenzapfen geknetetem Teig oder auch kleinere Kolatfchen die als Hochzeitsgeschenke dienen, gebacken. Kommt das Gebäck glatt gebacken aus dem Ofen, so prophezeit man den Verlobten ein glückliches Leben. Nebenher werden bei dieser Gelegenheit die für die ganze Hochzeitsfeier nöthigen Speisen und Getränke zubereitet.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Galizien, Band 19
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Galizien
Band
19
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1898
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.48 x 22.34 cm
Seiten
920
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
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