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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Galizien, Band 19
Seite - 409 -
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409 den Gürtel, so daß dasselbe tief an der Seite herabhängt. Die Bojaren beschenkt sie mit gestickten Handtüchern eigener Arbeit, welche von denselben ebenfalls an den Gürtel gesteckt werden. Die Mutter gibt der Braut zwei Laib Brod (der Bräutigam hat auch sein Brod mit sich als Opfergabe für die Kirche) und bespritzt das Brautpaar mit geweihtem Wasser, welches noch alle Anwesenden, auch kleine Kinder nicht ausgenommen, um Segen angeht. In manchen Gegenden wird das Brautpaar von der Mutter nach altem Brauch mit Hopfen überschüttet. Hierauf begibt sich der Hochzeitszug (vvesile oder mit Gesang zur Trauung in die Kirche. Den Zug eröffnet der Fähnrich zu Pferde, dann folgt ebenso der Bräutigam mit dem Brautwerber und dem Starosten mit dem korowih, in der Regel auf einem Wagen, welchem gewöhnlich ein vierspänniger Wagen mit der Braut iu Gesellschaft von Drnzken und Swachen folgt. Den Schluß bilden die Mnsikanteu, welche aus dem Rückweg von der Trauung spielen. Bei den Huzulen pflegt der ganze Hochzeitszug, auch die Frauen und Mädchen nicht ausgenommen, sich zu Pferde in die Kirche zu begeben. In manchen Gegenden ist die Reihenfolge der Theilnehmer dieses Zuges eine andere. Die Trauung wird gewöhnlich nach der heiligen Messe vorgenommen. Nach der Trauung kehrt der Hochzeitszug in derselben Ordnung unter Sang und Klang und zwar die Braut in ihr, der Bräutigam dagegen in sein Haus zurück; in vielen Gegenden begibt sich der ganze Zug in das Haus der Braut. An der Schwelle des Hauses wird das Brautpaar von den Eltern mit Brod und Salz begrüßt, gesegnet und beglückwünscht, wobei sich dasselbe ehrerbietigst verneigt. Dann macht das Glas mit Branntwein die Runde in der Gesellschaft, welche hierauf in die Wohnstube eintritt. Das Mittagessen beginnt, wobei das Brautpaar den Ehrenplatz einnimmt. In vielen Gegenden findet das Mittagessen für die Braut und ihr Gefolge in ihrem Hause, für den Bräutigam und sein Gefolge in seinem Hause statt. Erst Abends begibt sich der Bräutigam mit dem korovvH in Begleitung seines Gefolges mit Gesang zu seiner Braut, welcher zu Ehren die Mädchen inzwischen wehmüthige Lieder von dem Glück im elterlichen Hause, von der Wehmuth des Scheidens, aber auch von der Liebe zum Geliebten gesungen: Dohlen fliegen in drei Reihen Und voran der Kukuk, Ließen sich in Hainen nieder, Auf dem Schneeball der Kukuk. Dohlen fingen an zu krächzen, Kukuk an zu rufen. — Ach was rufst und klagst du heute, Du mein grauer Kukuk? Ärgert Dich dein Flug, dein niederer, Oder dein Ruf, dem früher? — Dorten wandeln Brautjuugfrauen, Alle in drei Reihen, Schön Mariech n voran schreitet, Setzt sich auf den Sessel, Auf die Bank die Mädchen. Alle fingen an zu singen, Doch Marie zu weinen. — Ach was weinst und klagst dn heute, Jugendlich Mariechen? Trauerst du um's blonde Zöpfchen,
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Galizien, Band 19
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Galizien
Band
19
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1898
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.48 x 22.34 cm
Seiten
920
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
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