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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Galizien, Band 19
Seite - 438 -
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438 Manche derselben erinnern an griechische und römische Metamorphosen, was als Beweis dienen kann, daß die heidnische Religion der Rnthenen pantheistisch war. Die Verwandlung der Jungfrau in eine Birke oder Pappel erinnert an die Metamorphose der Nymphe Daphne in einen Lorbeer. Der von der Mutter verwünschte Sohn wird in einen Ahorn, sein Pferd in einen Stein verwandelt. Der Kozak, welcher mit seiner entführten Geliebten nirgends einen Priester finden kann, um sich trauen zu lassen, wird in einen Dornstrauch, das Madchen in einen Schneeball verwandelt. Überaus zahlreich sind die Metamorphosen in Blumen und Kräuter. Der Bruder, welcher unbewußt seine Schwester geheiratet, wird, nachdem beide davon erfahren, zur viola tricolor. Drei Stieftöchter, welche die goldene Rispe am Hanf nicht bewacht haben, wurden von der Stiefmutter verbrannt; aus der Asche wuchsen der Paradiesbaum, die Minze und das Sinngrün hervor. Die Seele der ermordeten Tochter wird in einen Schneeball verwandelt und die aus demselben verfertigte Flöte zeigt den unschuldigen Tod derselben an. In der Sage vom berühmten Hajdamaken (Räuber), welcher viele Menschen und darunter auch Vater und Mutter ermordet hat, werden die Seelen seiner Eltern in goldene, jene der übrigen Menschen in silberne Äpfel an dem Baume verwandelt, welcher aus einem Apfelbaumstocke erwächst, den er gepflanzt und den er auf den Knien rutschend mit im Munde von der fernen Quelle hergebrachtem Wasser begossen hat. Nicht minder zahlreich sind die Metamorphosen der Menschen in Vögel und Thiere. Am häufigsten kommen Kukuksmetamorphosen vor. Die unglückliche Schwiegertochter, die Tochter vor Gram wegen des Todes ihrer Mutter, die nach ihrem Sohn trauernde Mutter erscheinen in einen Kukuk verwandelt. Der Kukuk (im Ruthenischen k.) und die Nachtigall (solovvh m.) sind nach dem Volksmythus Zwillinge einer Jungfrau, die wider Willen der Mutter eine Schlange (nuS m.) geheiratet hat. Die Mutter wollte diese Kinder umbringen, allein die Tochter verwandelte sie: den Sohn in eine Nachtigall, die Tochter in einen Kukuk, sie selbst aber wurde zu einer Taubnessel. Der Storch war ehemals ein Mensch, dem Gott einen Sack voll mit Schlangen, Fröschen, Eidechsen und dergleichen gefüllt gegeben hat, er möge das, ohne hineinzuschauen, in den Teich werfen. Aus Neugierde machte er den Sack auf und zur Strafe wurde er in einen Storch verwandelt, welcher jetzt alle die Schlangen, Frösche und dergleichen sammeln muß. Der Müller, welcher seinen Pelz mit dem Fell nach Außen gekehrt hat, um einen Bären nachzuahmen und dem auf Erden mit dem heiligen Petrus wandelnden Gottessohn Schrecken einzujagen, wird zur Strafe in einen Bären verwandelt. Auch Metamorphosen der Menschenseelen nach dem Tode in verschiedene Wesen, wie Fische, Vögel, Thiere, Jnsecten n. s. w. kommen vor. Unrecht, Fehltritte, Unheil oder
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Galizien, Band 19
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Galizien
Band
19
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1898
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.48 x 22.34 cm
Seiten
920
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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