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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Galizien, Band 19
Seite - 440 -
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440 Schöpfung der Volksphantasie sind. Die historischen Überlieferungen behandeln historische Thatsachen und obwohl dieselben hie und da von den historischen Daten abweichen, so haben sie doch eine große Bedeutung für die Erforschung der Anschauungen des rutheuischen Volkes über seine Vergangenheit. Das Volk steht in diesen Überlieferungen sozusagen abseits von dem, was vorgegangen ist und betrachtet das Vergangene als etwas, was unabhängig von ihm geschehen ist. Seine Seele ist ruhig und was immer es in diesen Überlieferungen erzählen mag, merkt man darin keine Leidenschaft. Die Überlieferungen aus der älteren Geschichtsperiode, welche die Kämpfe des ruthenischen Volkes mit den Tataren und Türken behandeln, enthalten noch viele Merkmale des mythischen Epos. In den Überlieferungen aus der Kozakenzeit weichen die mythischen Merkmale den historischen Erinnerungen, obwohl hie und da auch Helden der neuesten Zeit, wie z. B. Palij, als mythische Heroen erscheinen. Eine eigene Gruppe bilden die Thiersagen, die als Überreste des alten Thierepos anzusehen sind. Die ruthenischen Thiersagen sind ein gemeinschaftliches Eigenthum der arioeuropäischen Völker. Nach dem Volksglauben gab es eine Zeit, in der alle Thiere und Vögel menschliche Sprache sprachen. Der Mensch stand zu den Thieren zur Zeit des Nomadenlebens und der Jagd in engeren Beziehungen, denen er auch menschliche Gefühle, Anschauungen, Thaten und sogar menschliche Sprache zuschrieb. Die Thiersagen zeichnen sich in der Regel durch Witz und Humor aus. Ungeachtet der unglückseligen Schicksale, welche dem ruthenischen Volke in seiner Vergangenheit zu Theil wurden, hat dasselbe eine reichhaltige Sammlung von Erzählungen auszuweisen, in denen alles mit scharfem Witz und Humor angegriffen wird, was den Anschauungen und dem Willen des Volkes widerstrebt oder mit demselben nicht in Einklang sich befindet. Alle diese Schöpfungen des ruthenischen Volkes, die Volksdichtung und Volks- sage, die unzähligen Sprichwörter und Räthsel bilden die Grundlage der Anschauungen des Volkes von der Welt und dem menschlichen Leben und diese Anschauungen dringen auch dort hinein, wohin noch kein Lichtstrahl der wahren Volksaufklärung gefallen ist. Die Armenier. Im Frühling des Jahres 1820 unternahm der gelehrte Mechitarist von der Klosterinsel San Lazzaro bei Venedig, Minas Pysyschkiänz, eine Studienreise nach Polen; der Zweck seines 1830 erschienenen »vsekanadkarkoi-tutiün i 1.ekastäli Kails Avclunün? pNÄFiütxs i serelozi i naelmiä? ^,iu kaekakin" (Reisewanderung nach Polen und anderen Gegenden, die von den aus der uralten Stadt Ani stammenden Armeniern bewohnt werden) war, aus geschichtlichen Quellen und unmittelbarer
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Galizien, Band 19
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Galizien
Band
19
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1898
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.48 x 22.34 cm
Seiten
920
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
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