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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Galizien, Band 19
Seite - 547 -
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547 hieß eine Combination von 5 bis 12 verbnndenen Schalmeien. Der Du da (Dudelsack) ist in den Karpathen und in Pokntien im Gebrauch. Die Trembita wird nur in Kleinrußland gebraucht. Bei den Huzulen ist dieses Instrument überall zu finden. Es besitzt eine unter- brochene Scala, wird aus Holzrinde oder Blech verfertigt und erreicht eine Länge von drei Metern. Den Ruthenen dient sie als Begleitung zum Gesang. Surma hieß ein riesiges jetzt nicht mehr gebräuchliches Blasinstrument. Die Kithara, ein anfangs drei-, später fünf- bis siebensaitiges Saiteninstrument, war in Polen als Laute bekannt. Bei den Süd- slaven in alter Zeit sehr verbreitet, kam es jedoch bald außer Gebrauch. Bei dem Volke erhielt es sich aber bis über das XVII. Jahrhundert. Die Bandura und die Theorbe unter- schieden sich nur durch ihre Größe. Die Bandnra besaß dreizehn Saiten und bewegliche Bässe, welche für alle Tonarten gestimmt werden konnten. Die Theorbe hatte sogar fünfundzwanzig bis dreiunddreißig Saiten. Die Lyra ist ein hölzerner Kasten mit einer Kurbel an der kleinen Seite. Sie ist dreisaitig, besitzt jedoch eine vollkommene Scala. Vermittels der Kurbel werden die Saiten gezwickt, während die linke Hand durch das Andrücken mit den Fingern entsprechende Töne zur Geltung bringt. Die Leier ist noch jetzt überall im Gebrauch. Bettelsänger spielen sie und singen dazu fromme Lieder. Diese „Lyrniki" sind moderne „Kaleki" und „Alepcy", jedoch ohne die Bedeutung ihrer großen Vorfahren. Sie zeichnen sich durch einen eigenthümlichen Typus und durch die Würde, mit welcher sie ihre Kunst ausüben, aus. Auf Kirchmessen sind sie überall zu sehen und zu hören; das Volk schaart sich um diese verkommenen nationalen Sänger und bringt ihnen Almosen und Sympathien entgegen. Außer den eben genannten Instrumenten sind noch die Violine, das Contrabaß, Cimbeln und verschiedene Percnssionsinstrumente bei dem ruthenifchen Volke im Gebrauch. Eine besondere Pflege wurde zu allen Zeiten der Kirchenmusik zu Theil. Der russische Kirchengesang begann mit der Einführung des Christenthums und gelangte bald zu ungewöhnlicher Ausbildung. Der Gesang kam mit griechischem Text aus Coustantinopel, doch wurde letzterer bald in die russische Sprache übertragen. Das warme Interesse der Fürsten für die Kirchenmusik, indem sie während des Gottesdienstes sangen und fremde Lehrer, Griechen und Bulgaren, an ihren Hof beriefen, übte auf die Ausbildung der Kirchenmusik einen ungemein großen Einfluß. Schon Wladimir der Große hielt bulgarische Sänger, welche den Kirchengesang leiteten; man nannte sie Domestici, Didaskalen oder Regenten. Lukas, ein berühmter Regens, lebte um das Jahr 1053. Zur Zeit Jaroslaus l. unterrichteten diese Sänger in fürstlichen Diensten auch in verschiedenen Schulen oder wanderten im Lande mnher. Die zahlreichen Theilungen des Landes unter den Nachkommen Jaroslaus' l. hemmten das rege Leben und Schaffen nicht, vielmehr fand ein größerer Austausch musikalischer Ideen durch den Wetteifer der Fürsten statt. Z5»
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Galizien, Band 19
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Galizien
Band
19
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1898
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.48 x 22.34 cm
Seiten
920
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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