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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Galizien, Band 19
Seite - 562 -
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562 Der erste, der gründlich zu studiren verstand, war Jgnaz Felix Dobrzyuski (geboren 1807), welcher bei geringer Erfindungsgabe und Originalität als Lehrer viel zur Hebung des musikalischen Sinnes beitrug. Vorliebe für classische Musik und feinen Formensinn bezeugen alle seine Compositionen, darunter Ouvertüren, Kammermusikwerke, Symphonien, Lieder und sogar eine Oper „Die Flibustier". Hervorzuheben wäre anch seine polnische Symphonie, für welche er bei einem Preisausschreiben in Wien den ersten Preis erhielt. Sein jüngerer Zeitgenosse Stanislaus Moninszko (geboren 1819 in Lithauen), ein Schüler Rnngenhagens in Berlin, hat eigentlich zu wenig stndirt, um mit sicherer Hand aller Musikformen Herr zu werden, aber Spontaneität, unversiegbarer Reichthum an edler Melodie, naturgemäßes Schaffen im edelsten Sinne des Wortes, sind die Hauptzüge dieses hervorragenden Talentes. Das Feld, auf welchem Moninszko das Schönste schuf, ist das Lied, in welchem er sich als Dichter vom reinsten polnischen Gepräge erweist. Seinen Ruf begründete er erst im Jahre 1858, als seine Oper „Halka" zum ersten Mal in Warschau gegeben wurde. Dieses Werk ging über fünfhundert Mal in Warschau und unzählige Male in Krakau und Lemberg über die Bühnen. Auch in Rußland, in Deutschland, besonders aber in Böhmen fand diese Oper freundlichste Aufnahme. Neben der Oper „Halka" hat auch die Oper ,8tras2m ävvür« (der Geisterhof), eine Art komischer Oper, dauerhaften Erfolg auf polnischen Bühnen erzielt. Andere Opern wie „der Flößer", „die Gräfin", „Paria", „Verbnm nobile" und „Beate", besitzen viel Schönes und Gelungenes. Auf dem Gebiete der Cantaten, Oratorien nnd der Kirchenmusik hat Moniuszko ebenfalls Vorzügliches geleistet. Es gehören hierher seine „Widma", Musik zum gleichnamigen Gedicht von Adam Mickiewicz aus dessen großem Werke „Dziady" (die Todtenseier), ein Werk, das für Orchester, gemischten Chor und Solo geschrieben ist, dann die „Sonetten aus der Krim" von Mickiewicz, die „Milde" nach der altlithauischen Sage, Gedicht von Kraszewski, beide ebenfalls für Orchester nnd Chor. Die jüngste Epoche charakterisirt das Streben nach allseitiger musikalischer Bildung. Vor Allem treten zwei, wenn auch nicht junge, doch der jüngsten Epoche angehörende Talente in den Vordergrund, nämlich Ladislaus Zelenski und Sigmund Noskowski. LadislausZelenski, geboren im Jahre 1837, stand anfangs in Krakau unter der Leitung des trefflichen Elavierlehrers Giermacz und des Componisten Mirecki, begab sich dann nach Prag, wo er das Konservatorium unter der Leitung Krejcsi's absolvirte, und reiste endlich nach Paris, wo er bei Damcke studirte. Etwa drei Jahre hierauf war er in Warschan als Professor des Konservatoriums und als Director des Musikvereines thätig. Jin Jahre 1882 übersiedelte er nach Krakau und wirkt hier als Clavierlehrer und Director der Musikschule. Zelenski versuchte sein Talent auf allen Gebieten der Musik,
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Galizien, Band 19
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Galizien
Band
19
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1898
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.48 x 22.34 cm
Seiten
920
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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