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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Galizien, Band 19
Seite - 584 -
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584 Reich den periodischen Gefahren immer neuer Königswahlen auszusetzen. Die venetianische Verfassung wird da als Muster hingestellt. Die politische Literatur wird im letzten Viertel des XVI. Jahrhunderts sehr reichhaltig. Als Repräsentanten ihrer Hauptrichtungen wären zu erwähnen: Christof Warszewicki (gestorben 1603), der entschiedenste Monarchist unter den Schriftstellern seiner Zeit, der eifrigste Fürsprecher der österreichischen Candidatnr und Politik, jedoch als bezahlter Agent und unehrenhafter Charakter ohne Ansehen und Einfluß; Demetrius Solikowski, Erzbischos von Lemberg, und Andreas Ciesielski, beide Gegner der allgemeinen Königswahl; endlich Peter Grabowski und Josef Wereszczynski, die sich vorwiegend mit der damaligen orientalischen Frage befassen und angesichts der stets drohenden Türkengefahr zur Colonifation der östlichen Wojwodschasten mahnen. Es schwebt ihnen dabei das Ideal einer militärischen Colonie vor, die zugleich eine Kriegsschule und ein zum Kampfe gegen die Ungläubigen berufener ritterlicher Orden wäre. Als Endziel erscheint ihnen ein Kreuzzug gegen die Osmanen und die Auftheilung ihres Reiches, wobei Polen die Krim und die nördliche Küste des Schwarzen Meeres zufallen sollte. Die Anzahl der Historiker ist gleichfalls beträchtlich. Joachim Bielski veröffentlicht unter seines Vaters Martin Namen seine krvnilcu ? o l s k a (Chronik von Polen). Unter vielen zeichnen sich besonders zwei aus: >swixtostaw Orzelski, der ein höchst interessantes Bild der drei ersten Interregna und Königswahlen hinterließ, und Rein hold Heidenstein, ein Danziger, Chef der Kanzlei König Stefan Bathorys, dessen K e r u m ?c»1onicarum I^ibri XII., ein ausgezeichnetes politisches Urtheil bezeugen. Die sechs Bücher vor allem, in denen er die Kriegszüge gegen Moskan erzählt, unter der direkten Aufsicht des Königs geschrieben nnd von demselben hie und da mit Bemerkungen versehen, sind ein wahres Meisterwerk. Die religiöse Literatur und theologische Polemik geht natürlich ihren Weg weiter. Wir übergehen hier die Namen der zahlreichen Bibelübersetzer und Prediger, mit einziger Ausnahme des Jakob Wujek, dessen Übersetzung bis jetzt als der einzig antorisirte polnische Text der Vul^aw dasteht. Dagegen ist aus dem katholischen Lager der größte Redner, der größte Prosaiker hervorgegangen, welchen die polnische Literatur bis heute besessen hat. Peter Skarga wurde in Grojec (in Mazovien) im Jahre 1536 geboren. Die Universität hat er in Krakau besucht. 1564 zum Priester geweiht, wurde er als Prediger und Canoniens bei der Lemberger Kathedrale angestellt und gelangte sogleich durch seine Beredsamkeit und zahlreiche Bekehrungen von Protestanten und Schismatikern zu großem Ruhm. Der Beruf eines Weltpriesters genügte ihm aber nicht: er wurde Jesuit. 1569 trat er zu Rom ins Noviziat ein. 1571 nach Polen zurückgekehrt, wurde er 1573 uach Wilna geschickt, wo er unter den zahlreichen Calvinisten manche ansehnliche Persönlichkeiten
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Galizien, Band 19
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Galizien
Band
19
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1898
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.48 x 22.34 cm
Seiten
920
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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