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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Galizien, Band 19
Seite - 589 -
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589 nicht aber sein tragisches Geschick. In spätein Alter sah er sich gezwungen, mit den Türken Frieden zu schließen, deren überwältigende Macht er sonst nicht von dem Eingriff in die Grenzen der Republik mit seinen schwachen Kräften hätte aufhalten können. Da ihm dies von Eifersüchtigen als Verrath gedeutet wurde, zog der tief verletzte Greis, als im Jahre 1620 ein neuer Einfall drohte, mit ganz ungenügenden, zum Theil auf eigene Kosten gesammelten Kräften gegen den Feind und fiel bei Cecora. Sein Haupt wurde vom Rumpf abgehauen und nach Constantinopel gebracht, sein Sohn, an des Vaters Seite verwnndet, gefangen genommen. Losgekauft, starb dieser bald darauf an Erschöpfung. Beiden setzte des Hetmans Witwe, Regina, geborene Herbnrt, in der Zötkiewer Kirche ein Grabmal mit der Inschrift: ,^xoriare u!i<zuis nostris ex ossibus ultc»r.« Diese Inschrift las schon als Kind des Hetmans Urenkel und Rächer König Johann Sobieski. Dieser Mann also, Zötkiewski, hinterließ eine Beschreibung seines Moskauer Feldzuges; einfach, unbefangen nnd schlicht geschrieben, ist dieser „Anfang nnd For tgang des Moskowitischen Krieges" eine wahre Perle der polnischen Historiographie. Ein Jahr nach der tragischen Katastrophe von Cecora brach ein nener Türkenkrieg aus und endete mit dem überaus glänzenden Ehoeimer Siege. Die Geschichte dieses Feld- zuges ( lüommenturius dell i (ükotinensis) hat Jakob Sobieski geschrieben, der Genial einer Enkelin des gefallenen Zötkiewski, und König Johanns Vater, ein Mann von wohl verdientem Ansehen, Bevollmächtigter der Republik auf dem Westphälischen Friedenseongreß, zuletzt Castellan von Krakau und als solcher erster Senator der Republik, auch als ausgezeichneter Reichstags- und Gelegenheitsredner viel gerühmt. Es läßt sich nicht leugnen, daß mitten in dem allmäligen Sinken des politischen Ansehens und der wissenschaftlichen Bildung, das patriotische und religiöse Bewußtsein, das Pflichtgefühl, der heroische Aufopferungsgeist in einigen auserlesenen Männern des XVII. Jahrhunderts sich zu einer Höhe erhebt, die dem glücklicheren XVI. Jahrhundert nicht bekannt gewesen war. Jener kriegerische und katholische Geist, der einen Zötkiewski, später einen Ezarniecki und Sobieski beseelt, spiegelt sich in der Literatur hauptsächlich in einem Prediger ab, in dem Dominicaner Fabian Birkowski, Hof- und Feldkaplan des Kronprinzen Wtadystaw (geboren zu Lemberg 1566, gestorben zu Krakau 1636). Oft weitläufig und von den erkünstelten Eoncetti bereits angekränkelt, zeigt er doch Phantasie und hinreißende Kraft, nicht selten auch eine gewisse sympathische Soldaten- derbheit, die ihn trotz seiner Fehler zu einem großen und höchst beliebten Redner machten. Die Hauptgestalt in der Literatur jener Periode ist S imon Starowolski (geboren 1588, gestorben 1656) nicht nur deshalb, weil er mehr als alle anderen in den verschiedensten Richtungen schrieb, sondern besonders deßhalb, weil er über die Zeitfragen am tiefsten nachgedacht, dieselben am ernstesten behandelt hat. Polyhistor nach damals
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Galizien, Band 19
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Galizien
Band
19
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1898
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.48 x 22.34 cm
Seiten
920
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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