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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Galizien, Band 19
Seite - 619 -
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619 äußersten Verzweiflung getrieben sein wird und doch auf Gott vertraut und nie aufhört, das zu thun, was eben möglich ist, wird er am Ende in langem, nie ermüdendem Wirken und Schaffen neues Leben finden. Gefühlvoll, reizbar, schwärmerisch und zum Weltschmerz geneigt, mit einer schöpfe- rischen, aber unruhigen Phantasie begabt, die seinen Geist stets beherrschte, daher selten mit sich selbst einig und seiner selbst klar bewußt, ist Ju l ius Stowacki, der vollständigste Typus eines Romantikers in der polnischen Literatur, ein glänzendes Talent, dem es nur an Gleichgewicht und Besonnenheit fehlte, um ein poetisches Genie zu sein. Er war im Jahre 1809 geboren. Sein Vater, ein ver- dienstvoller Professor der polni- schen Literatur an der Universität Wilna, starb frühzeitig. Von einer Mutter erzogen, die durch- aus edel und hochgebildet, aber zu schönseelig und zu literarisch gestimmt war, hatte er schon in früher Jugend die ganze romantische Poesie gelesen und fing mit Leidenschaft zu dichten an. Die ersten Gedichte waren bloße Nachahmungen Byrons, mit einer Ausnahme jedoch. Er hat bereits zwei Trauerspiele geschrieben: den Mindowe, aus der vorchristlichen Geschichte Lithauens, und die Mar i a S tua r t ; letztere gleichsam ein erster Theil der Schiller'schen: eine junge Maria in allerlei tragische Collisionen zwischen Darnley und Bothwell verwickelt. Beide Trauerspiele, wie fehlerhaft sie auch sind, zeugten von einem ungewöhnlichen Talent. Im Jahre 1831 begab sich - Skowacki (ohne hinreichenden Grund) nach Frankreich und wurde zum Emigranten. Das erste bedeutende Werk, welches er hier zustande brachte, war der Kordian. Wiederum ein Drama, dessen Inhalt mit den Ereignissen des Jahres 1831 im Zusammenhang steht, reich an schönen Scenen, hie und da von dramatischer Kraft. Stowacki verweilte hierauf in Genf. Hier verfiel er auf den Gedanken, eine Reihe von Dramen zu schreiben, in denen er die zum Theil mythische Urgeschichte Polens darstellen wollte. So entstand die Bal ladyna, ein sonderbares, aber talentvolles Trauerspiel, in welchem die Züge jener Vorzeit, ttarl Szajnocha.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Galizien, Band 19
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Galizien
Band
19
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1898
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.48 x 22.34 cm
Seiten
920
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
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