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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Galizien, Band 19
Seite - 624 -
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624 schrieb anfangs Lustspiele und Dramen, meist aus dem häuslichen Leben, deren erstere jenen des Scribe, letztere jenen des Soulie oder Dumas verwandt waren. In der Charakterschilderung war Korzeniowski ziemlich glücklich; das eigentlich Dramatische aber kam in seinen Stücken selten zum Durchbruch. Er erwarb sich aber das große Verdienst, dem Repertoire der damaligen Bühnen immer etwas Neues zur Aufführung zu liefern. Graf Heinrich Rzewnski, geboren im Jahre 1791, gestorben 1866, legte in seinen Romanen ein merkwürdiges Talent an den Tag, besonders in seinen kleineren Erzählungen aus dem XVIII. Jahrhundert (Die Denkwürdigkeiten des Severin Soplica). Die letzteren wurden so beliebt, so viel in Prosa und Vers nachgeahmt, daß sie gleichsam eine ganze Schule gegründet haben: jene der Verherrlichung altadeligen Land- lebens. W. A. Maciejowski vertieft sich mit Vorliebe und Gelehrsamkeit in das Studium des altslavischen Rechtes, Josef Goinchowski (1797 bis 1858), in jenes der Philosophie. Ehemals Professor der Philosophie an der Wilnaer Universität, war letzterer ein Schüler Schöllings und von demselben so geschätzt, daß ihm (im Jahre 1846) die Lehrkanzel der Philosophie an der Universität in Breslau angetragen wurde. Während aber Gotuchowski seine Studien nur selten veröffentlichen konnte, wurde im Großherzogthum Posen die Philosophie freier betrieben; da treten denn auch zwei bedeutende Männer auf, August Cieszkowski (1814 bis 1894) und Karl Libelt (1807 bis 1875). Die Poesie wird daselbst durch den General Morawski repräsentirt. In Krakau fängt Anton Sigmund Heleel (1808 bis 1870) seine rechtshistorischen, Michael Wiszniewski (1794 bis 1865) seine literarhistorischen Forschungen an. Der Philosophie widmet sich Josef Kremer (1806 bis 1875); Josef Majer (1808), Friedrich Skobel, Ludwig Zeiszuer der Medicin und Naturwissenschaft. In Galizieu war die Literatur so tief gesunken und die Censur so kleinlich, daß sogar Übersetzungen, wie Bielowskis: „Kriegszug des Igor" und Siemienskis: „Köuigiuhofer Handschrift" nur mit größter Schwierigkeit veröffentlicht werden konnten. Das Osfolinski'sche Institut und die von demselben herausgegebenen Jahrbücher waren der einzige Sammelpunkt einer wissenschaftlichen Thätigkeit. Daß Männer, wie Bielowski und Kazimir Stadnicki unter solchen Umständen jene historischen Forschungen anzufangen den Muth hatten, die später zu erfolgreichen Entdeckungen führten, muß denselben als großes Verdienst angerechnet werden. Ein wahrhaft schöpferisches Talent läßt sich aber nie vollständig unterdrücken und so geschah es, daß das polnische Lustspiel eben in Galizien seinen Höhepunkt erreichte. Graf Alexander Fred ro, Sohn eines altberühmten Hauses, zu Surochöw (bei Jaroslau) 1793 geboren, trat 1809 in die Napoleon'sche Armee ein, zeichnete sich in vielen Schlachten aus, machte alle Feldzüge als Okkieler ä 'oräonnunee des Generalstabschefs
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Galizien, Band 19
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Galizien
Band
19
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1898
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.48 x 22.34 cm
Seiten
920
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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