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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Galizien, Band 19
Seite - 634 -
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634 erwähnte Anton Sigmund Helcel, Panl von Popiel, Graf Adam Potocki, gelangten zu der Überzeugung, daß man die mächtig emporkommenden revolutionären Ideen mittelst einer Zeitung bekämpfen müsse. Im Herbst 1848 gründeten sie den Czas, welcher, zuerst von allen polnischen Zeitschriften die politische Lage des Landes nicht sentimental oder rhetorisch, sondern politisch aufzufassen und zu behandeln begann. Die eigentliche Seele des Czas war Moriz Mann. Im Jahre 1814 als Sohn eines k. k. Beamten und der Tochter eines Obersten geboren und in dürftigen Verhältnissen erzogen, verdankte es Mann einem glücklichen Zufall, daß er seine Studien in Genf und Paris vervollständigen konnte. Geistreich, wie er war, wußte er, obwohl jung, sich rasch in dem literarischen und politischen Leben des Auslandes, vor Allem Frankreichs, zu orieutireu; diese Lehr- und Wanderjahre wurden ihm zur trefflichen Vorbereitung für seine spätere Laufbahn. Seine Grundsätze wurden durch die Ereignisse des Jahres 1848 zur Reife gebracht: politischer Scharfblick und Bildung machten ihn zum geborenen Leiter eines katholisch-conservativen Journals. Kein großer Schriftsteller, aber ein großartiger Pnblicist, der fünfundzwanzig Jahre lang eine Zeitung zu leiten verstand, ohne jemals weder die Interessen seines Landes, noch jene des Staates, dem er angehörte, verletzt, ohne je seine ethischen Grundsätze irgend einem Interesse zum Opfer gebracht zu haben, wußte er Reclame, Eigennutz, tendenziöse Entstellung der Wahrheit von seinem Blatte stets ferne zu halten. Als im Jahre 1862 der Czas die drohende Gefahr eines Anfstandes im Königreiche Polen nicht erkannte und vor derselben zu warnen sich nicht entschließen konnte, verließ Mann die Redaction und übernahm erst im Jahre 1864 die Leitung des Journals von neuem. Mann ist in Krakau am 13. November 1876 gestorben. Die Grundsätze, die der Czas vertrat, wurden in der Monatschrift Posener Revue von den Brüdern Kozmian, dem bereits erwähnten Shakespeare-Übersetzer Stanislaus, und Johann, einem der ausgezeichnetsten polnischen Geistlichen, verbreitet. Das Glänzendste aber, was die polnische Pnblicistik jener Zeit hervorgebracht hat, waren die VVia«Z<zmosei ?c>Iskis (Polnische Nachrichten), eine Wochenschrift, die in Paris vom Jahre 1857 bis 1860 von Ju l i an Klaczko und Valer iau Kaliuka herausgegeben wurde. Sie bekämpfte die Politik der sogenannten demokratischen Partei, namentlich die geheimen Verschwörungen, mit einer Beredsamkeit und Energie, die ihresgleichen nnr in den Gedichten eines Krasinski oder in den Predigten eines Kajsiewicz hatte. Außerdem gab das Blatt eine Übersicht der politischen, socialen, kirchlichen und kulturellen Zustände Polens, die an Genauigkeit und gesunder Kritik nichts zu wünschen übrig ließ. Das Thatsächliche wurde in der Regel von dem praktisch-nüchternen Kalinka, das principiell Politische meistens von Klaczko bearbeitet. Der letztere übernahm auch die literarische Kritik und seine Abhandlungen sind bis jetzt das Schönste geblieben, was die polnische
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Galizien, Band 19
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Galizien
Band
19
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1898
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.48 x 22.34 cm
Seiten
920
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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