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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Galizien, Band 19
Seite - 638 -
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638 Pflicht zeigt, die sie der Zukunft schuldet, so wie die Art, auf welche sie ihrer Pflicht gerecht werden kann. „Die falsche Geschichte als Lehrerin einer falschen Poli t ik", das ist der Titel einer seiner kritisch-polemischen Abhandlungen, der auf Inhalt und Ziel seiner schriftstellerischen Wirksamkeit weist. An die Stelle einer falschen Geschichte (einer senti- mental-panegyrischen im Anfang des Jahrhunderts, einer tendenziösen und revolutionär- demokratischen bei Lelewel und dessen Jüngern), ein richtiges, kritisches Verständniß der politischen und socialen Zustände des alten Polens zu setzen und die aus einem solchen Studium hervorgehenden Schlüsse auf die Gegenwart zu übertragen, damit diese ähnliche Ursachen des Übels erkeunen und den Folgen jener zu entgehen im Stande sei, das ist die Aufgabe des Historikers und des Politikers Sznjski. Sein erstes Werk, jene fast unbewußt unternommene vierbändige Geschichte Polens, ist zwar infolge vieler neuen Entdeckungen in ihren ersten Bänden bereits beinahe veraltet, in den folgenden von dem Verfasser selbst in seinen späteren Jahren als mancher Correetnr bedürftig bezeichnet worden; doch bleibt sie immer als das erste kritische Gesammtbild der polnischen Geschichte beachtenswerth. Ihr folgten durch eine Reihe von Jahren immer neue Abhandlungen nach, welche die wichtigsten Fragen jener Geschichte, die Umwälzungen in der inneren Organisation wie in der auswärtigen Lage Polens, nach ihren Haupt- momenten und Hauptursachen erörterten. Die zwei Bände „Erörterungen und Erzählungen" enthalten eine ganze Welt von neuen, kritisch begründeten Ansichten. Das Endergebniß aber seiner historischen Errungenschaften ist in der (einbändigen) „Geschichte Polens in zwölf Büchern", einem seiner letzten Werke, niedergelegt. Gleichen Schritt mit der wissenschaftlichen ging Sznjski's politische Wirksamkeit. Im Jahre 1866 gründete er mit Stanislaus Kozmian (nicht zu verwechseln mit dessen Onkel, dem bereits erwähnten Übersetzer Shakespeare's) und mit Stanislaus Taruowski eine politische und literarische Monatschrift, die „Polnische Revue" ?«zlslci), in der Absicht, jede geheime politische Action zu bekämpfen und auf offenem Wege, unter strengster Beobachtung der kirchlichen und staatlichen Gesetze, die Entwickelung der nationalen Kräfte und Lebensbedingungen anzustreben. Dieser Standpunkt wurde freilich öfters und heftig angefochten; besonders als in den Jahren 1868 und 1869 einige Versuche sich regten, eine geheime Organisation wiederum ins Leben zu rufen und die Polnische Revue dieselben in einer politischen Satyre charakterisirte, die unter dem Namen „l 'oka S t a n e ^ k a " (Brieftasche des Stauczyk') großes Aufsehen erregte. Die Mitarbeiter der Revue wurden geradezu des Verrathes am Vaterlande angeklagt, und der Name Stanczyk wurde von den Gegnern zum Namen jener Partei gestempelt, welche die Verschwörungen ' Ein berühmter Hofnarr König Sigismund l.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Galizien, Band 19
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Galizien
Band
19
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1898
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.48 x 22.34 cm
Seiten
920
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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