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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Galizien, Band 19
Seite - 642 -
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642 Jahre 1868 seine „Letzten J a h r e König S t an i s l aus Augusts" erscheinen, in der That eine kurzgefaßte Geschichte dieser Regierung seit dem Anfang bis zum Jahre 1788, die aber sofort den Meister erkennen ließ. Was gründliche Forschung, treffliche Charakteristik, richtige Beurtheilung, politischen Sinn und endlich die classisch vollkommene Schreibart anbelangt, sind die ,,Letzten Jahre" eine historische Monographie, wie es vorher keine in Polen gegeben hat. Ein Meisterwerk im vollen Sinn des Wortes, das aber, da es manche bittere Wahrheit enthielt, vielfach angefeindet wurde. Das Werk war noch nicht vollständig gedruckt, als der Verfasser Frankreich verließ nnd in das Noviziat des Resurrectionisten-Ordeus eintrat. Seine ganze Gesinnung hatte ihn seit Jahren zum Priesterstande vorbereitet und berufen. Das Leben des Fürsten Czartoryski blieb natürlich ungeschrieben. Als aber der Novize die Priesterweihe empfing und als er nach mehreren Jahren nach Jarostaw als Kaplan bei einem Nonnenkloster (einer Abzweigung der Resurrectionisteu) beschieden wurde, fand sich bei größerer Muße der historiographische Beruf wieder ein. Sein erstes Werk sah er als Einleitung an, und wenn jenes mit dem Jahre 1788 abbrach, so wollte er jetzt den weiteren Fortgang jener Geschichte erzählen, nämlich den „Vierjährigen (Verfafsungs-) Reichstag". Bekanntlich bezeichnet derselbe eine neue und tiefe Wendung in der polnischen Geschichte. Er ist der Schauplatz eines hartnäckigen Kampfes zwischen dem althergebrachten Vor- nrtheil und den neuen aufgeklärten Begriffen vom Staate, vom Rechte und von der Gesellschaft, deren Ausdruck und Sieg in der Verfassung des 3. Mai 1791 zu seheu ist. Daher wnrde jener Reichstag mit Recht als einer der schönsten Augenblicke in der Geschichte Polens angesehen und verehrt. Nun aber, als der Geschichtsschreiber zum ersteu Mal die Momente jenes historischen Vorganges zu prüfen und an sich selbst die Frage zu stellen genöthigt war, warum denn das große Werk nicht energischer und umsichtiger durchgeführt wurde und zuletzt unterlag, mußte er im Gegensatz zur gewohnten, an sich höchst berechtigten Bewunderung Manches entdecken und enthüllen, was er entweder als politische Fehler, oder als unklare Begriffe, oder als Leichtgläubigkeit, oder endlich als Parteigeist und Voreingenommenheit erkannte uud charakterifirte. Allerdings war das schmerzlich zu lesen, und der Verfasser sah sich wiederum vielfach angefochten. Er fand aber tüchtige Vertheidiger (in erster Reihe Paul von Popiel), die seine Objektivität darzuthun vermochten. Als der erste Band des „Vier jähr igen Reichstags" gedruckt war, wurde der Verfasser zum Vorgesetzten des Resurrectionisten-Hauses (einer Erziehungsanstalt) in Lemberg ernannt. Die Menge Arbeit, welche diese neue Pflicht uach sich zog, war Ursache, daß der zweite Band nur nach und nach zustande kam. Kaum war er veröffentlicht, als Kalinka nach kurzer Krankheit in Lemberg am 16. December 1886 starb. In seinem
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Galizien, Band 19
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Galizien
Band
19
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1898
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.48 x 22.34 cm
Seiten
920
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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