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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Galizien, Band 19
Seite - 651 -
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651 und Philosoph aller Zeiten" genannt, nnd der Sänger Mytnsa in Przemysl können als Repräsentanten des damaligen Culturlebens im jetzigen Ost-Galizieu angesehen werden. Nachdem in der ersten Hälfte des XIV. Jahrhunderts der Lithauerfürst Gedymyu das jetzige südwestliche Rußland den Mongolen entrissen und um das Jahr 1320 sast alle dortigen Gebiete theils durch Eroberung, theils durch Heiratsverbindungen an sein Haus gebracht hatte, fand die christliche Cultur der damaligen Westrussen bei den heidnischen Lithauern Eingang und auch die westrussische Schriftsprache wurde Hof-, Amts- und Gerichtssprache von Lithauen. Ja in dieser Sprache wurden sogar die lithauischen Chroniken versaßt, die eine Fortsetzung der Kiewer und Wotynisch- Haliezer Chroniken bilden. Gleichwohl lag die literarische Thätigkeit in dem durch die Mongoleneinfälle zerrütteten Slldrnßland ganz darnieder. Nebst liturgischen Büchern und Werken verschiedener Kirchenväter, die meistens schon von den Südslaven übersetzt worden waren und in Südrußland durch Ab- schriften weiter verbreitet wnrden, kamen auch Texte der apokryphen Literatur vor, die durch ihren poetischen Inhalt die Neugierde erweckten und gern gelesen wnrden. Auch im jetzigen Galizien faßten solche Texte Wurzel, und noch jetzt liegen daselbst alte Legenden, Beschwörnngsgebete und Zauberformeln iu verschiedenen Varianten vor. Gleichzeitig verbreiteten sich in allen Gebieten Südrußlands, zumeist durch Vermittlung bulgarisch-slavischer Übersetzungen, verschiedene Sagen romantischen Inhalts, aus der antiken oder mittelalterlichen Zeit herrührend, von denen besonders der Roman von Alexander dem Großen im Fürstenthnin Haliez mit Vorliebe gelesen wurde. Die Volksmasse aber, welche ihre eigene poetische Weltanschauung besaß, schuf Lieder, Sagen und Sprichwörter. Hieher gehören vor Allem, als die ältesten Prodnete des Volksgeistes. Weihnachtslieder (koIallkF), in denen häufig auch Reminiseenzen an den ehemaligen heidnischen Natnrenltus anftanchen. Neben dieser höchst interessanten mündlichen Literatur fanden im jetzigen Südrnßland sowie in Galizien Marcian Saskewyc.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Galizien, Band 19
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Galizien
Band
19
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1898
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.48 x 22.34 cm
Seiten
920
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
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