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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Galizien, Band 19
Seite - 658 -
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658 Nikolaus Ustyjauowyc (1811 bis 1885) verfaßte zumeist lyrische Gedichte, dann einige Erzählungen und Novellen, welche eine dem E. Sne und W. Scott entlehnte poetische Färbung bekunden. Anton Mohylnyckij (1811 bis 1872) schrieb schon im Jahre 1839 ein schönes lyrisches Gedicht »3i!,^i-!» ei!>>>iiii»" (Erinnerung an die alte Zeit), worauf er zehn Jahre hindurch schwieg. Erst das epochemachende Jahr 1848 rüttelte ihn aus seiner Unthütigkeit auf. Im Jahre 1849 schrieb er eine schöne volksthümliche poetische Erzählung aus den Napoleonischen Kriegszügen, betitelt „k^eu» vu»>.« (derRnthene-Soldat), und lieferte eine gelungene Übersetzung der Schillerschen Ballade „Der Graf von Habsburg". Damals fing er auch an, ein größeres episches Gedicht ^ i .n i Unnnvoi-nu" (das Einsiedlerkloster zu Manama) zu schreiben. Der erste Theil erschien im Jahre 1852 zu Przemysl und übte auf die enthnsiasmirten Landsleute des Verfassers einen solchen Eindruck aus, daß er mit Mickiewiez und Goethe verglichen wurde. In diesem Gedichte, welches die Gründung des beim Volke populären und beliebten Einsiedlerklosters zu Manama in Galizien schildert, gibt es wirklich einige wohl gelungene Episoden, doch leidet das Ganze an Weitschweifigkeit. Obwohl in den Anfängen der Wiedergeburt der ruthenischen Literatur in Galizien Aussicht auf eine naturgemäße Entwicklung derselben vorhanden war, trat doch im Jahre 1853 ein Stocken in der produktiven Thätigkeit der begabteren galizischen Schriftsteller ein. Es verstummte sogar Mohylnyckij und Johann Husatewyc, welcher seit dem Jahre 1848 viele lyrische Gedichte verfaßt hat, fing an, sich in seinen weiteren literarischen Arbeiten einer Zwittersprache zu bedienen,welche weder rnthenisch, noch russisch ist. Der Historiker Zubryckij gab eine Geschichte des Fürstenthums vouHalicz und Wladimir in russischer Sprache herans, und Hotowackij bediente sich seit dem Jahre 1851 sowohl in seinen Universitätsvorträgen, als auch in seinen Schriften eines eigenthümlich rnfsificirten Idioms. Das Beispiel dieser beiden Männer wirkte lähmend, desgleichen die Autorität des gelehrten Domherrn Anton Petrusewyc, der es ebenfalls verschmähte, seine zahlreichen historischen Publicationen in der ruthenischen Sprache zu verfassen. Bei so bewandten Umständen mußte in dem ohnehin schwachen geistigen Leben der Rutheneu ein Stillstand eintreten, demzufolge vom Jahre 1857 bis 1860 außer der officiellen, in Wien herausgegebenen Zeitung .^VistnM" (Der Bote) gar keine ruthenifche Zeitschrift weder politischen noch literarischen Inhaltes erschien. Aus dieser Lethargie wurden die Rnthenen im Jahre 1859 aufgerüttelt, als ihnen die Landesregierung das lateinische Alphabet aufoctroyiren wollte. Ein der- artiges Ansinnen lehnten die Rnthenen mit Widerwillen ab, und die Landesregierung ließ die Sache auf sich beruhen. Während dieses Alphabetenstreites schwang sich Bohdan D'idyckij zum Lenker der Culturbestrebungen seiner Landsleute auf. Seit 1861 redigirte er das politische Blatt und trachtete eine an das Russische sich anlehnende
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Galizien, Band 19
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Galizien
Band
19
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1898
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.48 x 22.34 cm
Seiten
920
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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