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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Galizien, Band 19
Seite - 668 -
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668 Das Kirchlein in Mvgita, dem heiligen Bartholomäus geweiht, stammt ans der Mitte des XV. Jahrhunderts. Gebaut wurde es von den dortigen Cisterciensern, daher hat es keinen Thurm vor der Front lind das Presbyterinm wird durch eine flache Waud abgeschlossen. Charakteristisch ist das Vorderschiff mit einer Reihe von eckigen gothischen Pfeilern auf steinernen Sokeln, welche mit Brettchen verschalte Spitzbogenarcaden tragen, so daß es gleichsam in drei Schiffe getheilt ist. Schön ist der durch einen Spitzbogen abgeschlossene Seiteneingang auf geschnitztem Thürpfosten mit einem Blätterornament. Der Zimmer- meister, welcher die Kirche baute und das Portal schnitzte, war nach einer Inschrift Meister Mathias Myezka (1465). Derselben Zeit (1455) gehört die Kapelle des heiligen Bernard in Gryböw an, mit charakteristischem Portal mit zwei durch eine Säule getheilten Öffnungen und gothischer Inschrift. Die Architektur der Eingänge ist Steinmustern nachgebildet. Mehr Beispiele bietet der Anfang des XVI. Jahrhunderts; so vor Allem die durch ihre Proportionen hervorragende Kirche im Dorfe Skrzyszöw, die durch einen Znban anf der Nordseite erweitert worden ist, ein Werk des Zimmermeisters Jan ans dem Jahre 1517, der sich seinen Namen auf einem zierlichen gothischen Seitenportal verewigt hat. Beachtens- werth ist das Kirchlein in Libnsza unterhalb Biecz wegen der sorgfältigen Ausführung der Deckengewölbe und des Triumphbogens, wegen der Proportionen der schlanken Thürme und der Kirchenwände und vor Allem wegen der stilvollen Polychromie ihres Innern, welche auf Kosten des Erbauers Probstes Johann im Jahre 1523 ausgeführt wurde. Dann folgen die Polychromaten Kirchen in Dxbno und im benachbarten Nowytarg am Dnnajec, in Binarowa an der Biecz mit symbolischen Malereien im Innern ans dem Jahre 1660, in Przydonica bei Roznöw im Gebiet von Sandec, von dem Zimmermeister Paulus 1527 erbaut, mit drei schönen gothischen Portalen, welche ähnliche aus Steiu iu den benachbarten Ortschaften Wieloglowy und Zbyszyce nachahmen, die Kirchen zn Krnzlowa mit einer ähnlichen Polychromie wie in Libnsza, zu Ptaszkowa, zu Lipuica mit gothischen Details, zu Korzenua ». s. f. Malerisch sind die hölzernen Kirchlein (eerkiewki) unter den galizischen Rnthenen und am AbHange der Karpathen; sie sind zweifellos die schönste Lösung des Blockhans- bausystems mit jener Abweichung der Säulen- und Rahmenanordnung, deren wir oben gedacht haben, typische Banwerke, die inmitten des landschaftlichen Bildes die rnthenischen Ansiedlnngen kennzeichnen. Grundplan und Aufbau sind den spätbyzantinischen Kirchen entlehnt. Waren die ältesten Kirchen in den rnthenischen Ländern immer ans Mauern aufgeführt, so hatte in den von den Knnstcentren entfernten Gegenden der Mangel an Maurer- und Steinmetzarbeitern die Einführung der kirchlichen Holzbanknnst znr Folge. Eigentlich sind diese rnthenischen Kirchen keine Centralbanten, sie strecken sich in einer Axe nach Osten nnd zeigen drei Abtheilungen, die sich im Grundriß und in dem
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Galizien, Band 19
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Galizien
Band
19
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1898
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.48 x 22.34 cm
Seiten
920
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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