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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Galizien, Band 19
Seite - 676 -
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676 erbaut und legt, wie die Reste der Exfranciscanerkirche in Nowy Sycz, Zeugniß vou der Meisterschaft der Architekten ab, die, aus der Ferne berufen, mit der Entwicklung der Gothik vertraut waren. Die kirchliche und profane Bauthätigkeit der Gothik entwickelt sich in großem Umfange in der polnischen Residenzstadt Krakau, vor Allem im Laufe des XIV. Jahrhunderts. Aus Vorliebe für den nenen Stil begann der Krakauer Bischof Nauker, von Geburt ein Schlefier, im Jahre 1320 auf eigene und auf Koste» der Diöcefaugeistlichkeit den Bau einer vom Grund ans neuen Kathedrale. Sie steht anf der Wawelanhöhe an der Stelle der alten romanischen, wobei nur die früher erwähnte Krypta erhalten blieb. Die neue Kathedrale sollte ein geräumiges, der Krönungsceremonie würdiges Heiligthum der Hauptresidenzstadt des Landes und die Ruhestätte der Könige nach ihrem Tode sein. Der Bau wnrde im Jahre 1364 vollendet. Er ist nicht allzugroß, aber interessant dnrch die Architektnr seines Innern im gothischen Theile. Zwar wnrde er sowohl anßen dnrch den Znbau einer Reihe von Kapellen, als auch im Innern durch die Erhöhung eines Theils der Seitenschiffe sehr verändert. Im Grundriß ist die Kreuzform durch ein Querschiff und dnrch ein sich in ein ungewöhnlich tiefes Presbyterinm verlängerndes Hauptschiff, die beide ein hohes Kreuzgewölbe getragen, gebildet. Die niedrigen Seitenschiffe lanfen, den Armen des Querschiffes ausweichend, um das durch eine flache Wand abgeschlossene Presbyterinm hernm. Das Ganze ist trotzdem organisch durchgeführt, indem die sich hieraus ergebenden Schwierigkeiten dnrch Verändernng in der Profilirnng der Pfeiler und der Krümmung der Längenaxe der Kirche, welche das Presbyterinm nach der rechten Seite dreht, überwunden sind. Der Bau ist überwiegend aus Quadern hergestellt, die Ziegel sind von anßen und innen durch Steintäfelung verdeckt. An den Seitengiebeln sind Mauerwerksflächen aus Ziegeln sichtbar. Mit der Anwendung zweier Materialien tritt hier zum ersten Mal auch das Construetionssystem anf, welches die Strebepfeiler der hohen Schiffe in das Innere der Kirche einführt, indem sie hinter den Arkadenpfeilern, welche die Schiffe trennen, unter- gebracht sind. Die Pfeiler, welche die Schiffe trennen, haben einen vieleckigen, auf der Queraxe durch Strebepfeiler verlängerten Grundriß, was von nun an in den Krakauer Kirchen des XI V. Jahrhunderts charakteristisch auftritt. Zu dieser Charakteristik gehört auch die Anwendung blinder Nischen mit Maßwerk zur Belebung der Wände. Die Architektur der Kathedrale ist ein Urtypns bezüglich des Construetionssystems für die anderen im XIV. Jahrhundert erbauten Kirchen Krakan's und der ihr anliegenden soeben gegründeten Stadt Kazimierz. Diese Grnppe von vier Krakauer Kirchen: der Jungfrau Maria, der heiligen Dreifaltigkeit bei den Dominicanern, des Corpus Christi bei den laterauensischen Kanonikern und der heiligen Katharina bei den Augustinern, hat eine
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Galizien, Band 19
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Galizien
Band
19
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1898
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.48 x 22.34 cm
Seiten
920
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
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