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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Galizien, Band 19
Seite - 680 -
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680 Presbytcrinm, ein Bau Kazimir des Großen aus dem Jahre 1358. Ein Theil der Pfarr- kirche in Krosno gehört in dieselbe Zeit. Die Dominicaner hinterlassen in der Residenz des Fürstentumes Oswixcim ein schönes Object ihrer Bauthätigkeit, das heute noch als Rinne durch die Proportionen seines Presbyteriums impouirt. Die Franciscaner übertragen die Krakauer Gothik unter die Rnthenen nach Krosno, wo jedoch die im Hallensystem erbaute Klosterkirche nnr in Resten erhalten ist. Die Pfarrkirche in Nowy Sycz, durch Brände stark verändert, hat zwei Frontthürme, an denen die in Haustein ausgeführten Ornamente und die Mauerwerke von engen Beziehungen mit der Krakauer Bauschule zeugen. In den benachbarten Dorfkirchlein Zbyszyce am Dunajec, Lapczyce und Wieloglowy, in der Pfarr- kirche von Stary Sycz finden wir den Kirchen der Krakauer Umgebung verwandte Typen. Nach dem Muster der Collegiatkirche in Sandomierz an der Weichsel, das noch hente jenseits der Grenze Galiziens steht, eines herrlichen Ziegel- und Steinbaues des Königs Kazimir des Großen, wird die Hallenanlage beim Baue neuer Gotteshäuser im XV. Jahrhundert beliebt. Wir denken dabei an die Kirche in Biecz, an die Lemberger Kathedrale, an die Franciscanerkirche in Krvsuo, an die Heilige Krcuzkirche in Krakau und an einige andere in der Umgebung von Sambor. Die Lemberger Kathedrale wurde als Pfarrkirche vou der Stadtverwaltung gebaut. Mau baute an derselbe» sehr lange und schreibt die Grundsteinlegung Kazimir dem Großen im Jahre 1350 zu, aber erst im Jahre 1479 wurde sie durch den Breslaucr Architekten Joachim Prouim vollendet. Die späteren Zeiten haben außen die ursprüngliche Plananlage vernichtet und durch vermeintliche Verziernngcn des Innern ging die Stileinheit der herrlichen gothischen Strnctur verlöre». Das lange Presbyterium im Polygon abgeschlossen, mit einem Gewölbe, dessen Rippen durch Dienste auf die Wände übergehen, ist durch einen Triumphbogen mit dem Vorderschiffe verbunden, das in der dreischifsigeu Hallenanlage durchgeführt ist. Es gibt uichts Schöneres als diese zwei Reihen erhabener achteckiger Pfeiler, die behufs Bindung dnrch Bogen auf der Höhe der Gewölbe und behufs Anbringung vou zierlich gegliederten Diensten constrnirt sind, welche durch zierliche Capitäle (heute verdcckt) in cin Netzgewölbe mit Kreuzfeldern in die Wölbungen der drei Schiffe übergehen. Auch hier dient Haustein für die Conftructions- und Zierglieder, dagegen sind die Außenwände aus Ziegel als Rohbau allsgeführt. Die zwei Frontthürme anf quadratischem Fundamente zeichnen sich nicht durch gleiche Feinheit der architektonischen Formen aus. Die Kirche in Biecz wurde im XV. Jahrhundert erbaut, aber ihre Wölbungen und die Pfeiler der Hallenanlage muß man ins XVI. Jahrhundert verlegen. Sie ist überwiegend ein Ziegelbau, durch seine Dimensionen imponirend, sündigt dieser Bau durch den Mangel guter Verhältnisse im Äußeren und Inneren und besitzt keine zierlichen architektonischen Details.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Galizien, Band 19
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Galizien
Band
19
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1898
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.48 x 22.34 cm
Seiten
920
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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