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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Galizien, Band 19
Seite - 710 -
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710 Gräben und der Zugbrücke. Das Ganze umgibt eine Mauer mit Zinnen und Schießscharten und eine Reihe von cylindrischen aus Ziegeln gebauten Basteien. Das XVI. Jahrhundert bringt hier als Zubauten Vertheidigungsmauern nach außen, welche durch ihre Attila charakteristisch hervortreten, zugleich Gallerten um den inneren Hof des Schlosses. Sie sind das Werk des Restaurators des Schlosses Jan Txczynski, Kastellans von Wojniez, der 1593 starb. Wir gehen zum Krakauer Schloß über, insoweit von ihm ins XIV. Jahrhundert gehörige Theile übriggeblieben sind. Jetzt für militärische Zwecke eingerichtet, umfaßt es die Plattform einer hervortretenden felsigen Anhöhe, deren Fuß an der Westseite die Weichsel bespült. Mittelalterliche Theile des Schlosses bilden die sogenannte Hühnersteige (Kurza Stopa), ein thurmartiger Bau, der gegen Osten aus dem Palastkörper hervortritt, und das benachbarte zweistöckige gothische Gebäude, beide aus der Zeit König Ludwigs von Polen nnd Ungarn und Jagiello's (1390). Die Hühnersteige ist die alte Schloß- kapelle. Der anliegende gothische Bau hat in einem unteren Saale ein Kreuzgewölbe mit Rippen, dessen Schlußsteine aus Stein gemeißelte ungarische und polnische Wappen tragen. Mauern mit Zinnen und einige riesige Thürme kann man ins XV. Jahrhundert verlegen. An die Vorburg erinnert der Platz, der seit einiger Zeit mit einem Militärlazareth verbaut ist. Von dem vertheidigten Haupteingang an der Nordseite besteht noch der untere Theil des Barbakans und der gewölbte Corridor. Die Vorburg umfaßte die Häuser der Adeligen, die Wohnungen der Priester und Kirchen, wodurch er sich von den Flecken der oberwähnten Burgen unterschied, deren Vorwerkbauten die Wirthschaftsverwaltung der Herrschaftsgüter beherbergten. Kleinere Burgen finden wir am Fuße der Karpathen, am Dunajec und Poprad an der Grenze von Ungarn, ebenfalls in Ruinen. Von geringem Umfang, auf schwer zugänglichen felsigen Anhöhen liegend, sind sie mit einer Mauer umgeben und zeigen einen Hof, in dem sich ein bescheidenes Gebäude für die Wache befindet. Charakteristisch für diese kleinen Schlösser ist der hohe Wachtthnrm im Umkreise der Mauern und der Vertheidigungs- eingang in den Festungsraum. Wir nennen hier die Schlösser Czorsztyn, Rytro, Muszyna, Tropie, Czchöw und die Mauerreste des Schlößleius der seligen Kinga in Pieniny in der Nähe von Szczawniea. Dem XIV. Jahrhundert gehören der runde Gefängnißthurm im Schlosse Lipowiee bei Zator und ein Schloßthurm in Oswixcim an. Aus den bescheidenen Herrschaftswohnungen in den Familienburgen des XIV. Jahr- hunderts wachsen am Ende des folgenden Jahrhunderts Wohngebäude heraus, in denen das Befestigungswerk der Bequemlichkeit untergeordnet ist. Beispiele dieser Art sind das Schloß in Dxbno bei Wojniez und die alten Theile des Schlosses in Wi^niez. Von diesen ist das erstere bewohnt, das letztere eine Ruine. Sie wählen ihre Fundamente ans
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Galizien, Band 19
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Galizien
Band
19
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1898
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.48 x 22.34 cm
Seiten
920
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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