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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Galizien, Band 19
Seite - 740 -
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74t) umzugestalten beginnt. Die deutschen Einflüsse treten nnn in den Hintergrund und räumen den Platz, den sie in der Entwicklung der Cnltnr eingenommen, den sich immer kräftiger und mächtiger entfaltenden Einwirkungen Italiens. Das erste Denkmal der Renaissance in Krakau und, wie es scheint, im ganzen damaligen Polen ist das große Grabmal des Königs Jan Olbracht, das ihm von seiner Mutter Elisabeth von Österreich und seinem Bruder, dem damaligen Prinzen Sigmund, in den Jahren 1502 bis 1503 errichtet wurde. Es ist umso charakteristischer, als es beide Kuustrichtuugen in sich vereinigt. Die Figur des Hingeschiedenen ist von einem unter- geordneten Schüler Veit Stoß' ausgeführt und eine nahezu getreue Abbildung des Grab- mals Kazimir des Jagellonen, wenigstens was Gewandung und Anordnung betrifft, während die Nische, in welcher diese Figur untergebracht ist, vollkommen italienisch und im Renaissancestil in den Proportionen und dem Umfange eines großen Portals gehalten ist, mit Ornamenten im Stil des nördlichen Italiens vom Ende des XV. Jahrhunderts und mit einem Gepräge, welches im Aufbau an das berühmte Grabmal des Bischofs Rovarelli in Ferrara erinnert. Von dein nämlichen Künstler stammt die Ausschmückung der ältesten Theile des Krakauer Schlosses. Jenes Grabmal war übrigens in diesen Jahren keine Ausnahme und kein sporadisches Ereigniß, sondern erklärt nns sowohl durch seinen Stil als durch das Datum seiner Entstehung die sehr verschiedenartigen, aber stets mit dem erwähnten Denkmal verwandten Renaissancemotive, welche die gothische Ornamentik einiger gleichzeitiger Bauten durchziehen. Es ist der Anfang jener großen Bewegung und jener so fruchtbaren Thätigkeit italienischer Künstler am Hofe der Jagellonen, welche von nun an die künstlerische Eigenart der auf uus gekommenen Denkmäler Krakaus und Polens bestimmen. Im neuen Geiste und Charakter ausgearbeitet sind schon die Grabmal' platten der Bischöfe Kouarski und Chojenski aus den Jahren 1525 und 1538; am glänzendsten bethätigte sich aber die nene Richtung unter der Regierung Sigismunds I. bei dem Bau der Sigmundskapelle, welche in den Jahren 1520 bis 1530 durch den Florentiner Architekten und Bildhauer Bartolomeo Berecci vollendet wird. Zur Aus- führung der Details ihrer ungemein mannigfaltigen und so reichen Ausschmückung wird ein Schüler Lorenzo di Marina's, Giovanni Eini aus Sieua berufen und später der im nördlichen Italien schon ein gewisses Ansehen genießende Gian Maria Padovans. Nach ihnen kommt, um nur der Allerbedeuteudsten Erwähnung zu thun, der Medailleur, Goldschmied und Kupferstecher Jacopo Caraglio, wohl auch Domenico Veneziano und zuletzt auch der Stuccator Bartolomeo Ridolsi. Ganze Reihen prächtiger Grabmäler, gewöhnlich in rothem und, wie es scheint, theilweise in polnischem Chenciner, vornehmlich aber in ungarischem und Salzburger Marmor ausgeführt, erheben sich in Krakau und in den verschiedenen Kirchen des Landes. Nicht nur der Hof, sondern nach ihm auch die
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Galizien, Band 19
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Galizien
Band
19
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1898
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.48 x 22.34 cm
Seiten
920
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
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