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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Galizien, Band 19
Seite - 742 -
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742 Tomicki und Gamrat, das erstere 1535, das letztere um zehu Jahre später auf Veranlassung der Königin Bona; er stellt dem 1550 verstorbenen Bischof Maeiejowski ein Denkmal auf, baut und schmückt in dem Dome einen schönen Altar, in der Marienkirche ein Ciborium, uimmt Theil an dem Bau des städtischen Kaufhauses (Snkiennice), wovon die ursprünglichen Masken auf der heutigen Attika dieses Gebäudes zeugen, baut den Palast der Bischöfe von Krakau um, in welchem es sicher nicht an Ornamenten gefehlt hat, und spielt bei den bedeutendsten künstlerischen Unternehmungen des Landes die erste Rolle. Große Herren rufen ihn in die Provinz und vertrauen ihm die Ausführung der großartigsten Grabmäler jener Zeit an. Die Stadt Tarnow mit ihrer mittelalterlichen, aus der Zeit der Gothik stammenden Kathedrale besitzt unter ihren Reuaissancedenkmälern zwei, welche aus dieser Epoche herrühren: jenes der Sophie Tarnowska, gebornen Tenezhnska, aus dem Jahre 1521, welches zu den schönsten Denkmälern des Nordens zählt, und jenes des Hetmanns Taruowski nnd seiner neben ihm ruhenden Gattin aus den Jahren 1564 bis 1567 vou überraschender Größe nnd geistreicher Behandlung. Der Schöpfer des ersteren ist nns nicht bekannt, das zweite ist ein Werk Padovano's. Gegen das Ende des Jahrhunderts tritt die florentinische Familie der Gneci in den Vordergrund, welche sich hier ansiedelt und mehrere Bildhauer zu ihren Mitgliedern zählt. Sauti-Gucci verfertigt die marmorne Grabfigur Sigismund Augusts und vollendet damit das von seinen Vorgängern in der Sigmundskapelle begonnene Werk. Außerdem meißelt er für dieselbe Kapelle die höchst charakteristische Grabmalplatte, welche die Königin Anna, die letzte ans dem Hause der Jagellonen, darstellt. Ein zweiter Bildhauer dieses Namens, wahrscheinlich ein Sohn des Ersteren, führt das Grabmal Stefan Bathory's ans. Wenn wir jedoch, von der Malerei und Holzschnitzerei sprechend, ans die Künstler polnischer Abkunft hinwiesen, welche aus den mittelalterlichen Zünften und den deutschen Schulen hervorgingen, so müssen wir auch hier jene polnischen Bildhauer hervorheben, welche die Renaissauce repräsentirten und sich an italienischen Mnstern bildeten. Das prächtige Denkmal Sphtek Jordans in der Katharinenkirche in Krakan war im Jahre 1593 von Peter Wadowski geschaffen und der uns durch seine Werke und seine Stellung viel besser bekannte Jan Michalowiez ans Urzxdöw vollendete in den Jahren 1572 bis 1575 das schöne Grabmal des Bischofs Felix Padniewski im Renaissancestil in einer der Kapellen des Domes. Diese italienische Renaissance verflocht sich nicht mir sehr frühzeitig mit der localeu Gothik, sondern sie trug auch in der Epoche des Barock sehr lange znr Erhaltung edler Formen bei, beeinflußte die Ausgestaltung bedeutender Steinschneideschulen uud verlieh den Baudenkmälern Krakan's ihren eigenthümlichen Charakter. Die Medailleurkunst spielt in Bezug auf die große Plastik dieselbe Nolle wie die Miniaturmalerei in Bezng auf die Malerei. Aus dem XVl. Jahrhundert sind ganze Serien
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Galizien, Band 19
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Galizien
Band
19
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1898
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.48 x 22.34 cm
Seiten
920
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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