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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Galizien, Band 19
Seite - 744 -
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744 von Medaillen auf uns gekommen, welche zu Ehren von Königen und Königinnen, sowie von hervorragenden Privatpersonen offenbar in Krakau geprägt worden sind. Die schönsten nnter ihnen sind italienische Arbeit. Von demselben Giovan Maria Padovans, den wir oben nannten, kennen wir vier Medaillen: eine Sigismunds I. vom Jahre 1532, eine der Königin Bona Sforza und zwei des Königs Sigismund August. Domenico Venezianv hat iin Jahre 1548 eine Medaille dieses letzten Jagellonen verfertigt und Gian Jacopo Caraglio, welcher viele Jahre am königlichen Hofe zugebracht hat, führte gegen das Jahr 1540 Medaillen sowohl des Königs Sigismund I. als auch seiner Gemalin Bona aus, welche jedoch nicht auf uns gekommen sind. Wer weiß jedoch, ob nicht unter den schönsten Medaillen der Jagellonen, die wir kennen und die bis heute noch nicht bestimmt worden sind, eine oder die andere aus ihn zurückzuführen ist. Wir werden hier nicht über die Medaillen nürnbergischer Arbeit sprechen, welche dieselben Herrscher vorstellen; wir erwähnen nur deren Vorhandensein, um zu zeigen, wie reich das Kunstleben am Hofe der Jagellonen entwickelt war. Fassen wir den gewonnenen Rundblick als Ganzes ins Auge, so sehen wir, daß das Kunstleben Krakaus und infolge dessen auch des ganzen Landes sich bis in die Hälfte des XV. Jahrhunderts unter den Einflüssen Prags entwickelte, von da ab aber Nürnberg eine hervorragende Rolle zu spielen begann, was bis in die Hälfte des XVI. Jahrhunderts und in manchen Zweigen der Kunstindustrie noch länger dauerte. Doch schon zu Anfang des letzteren Jahrhunderts begann allmälig der italienische Einfluß, der die neuen Formen der künstlerischen Wiedergeburt mit sich brachte. Er kam zum Theil aus Florenz und Siena, zum Theil aus der Lombardei, vorwiegend aber aus dem nördlichen Italien. Im ersten Stadium der Entwicklung werden die localen Bedürfnisse zumeist durch Werke befriedigt, welche jenseits der Landesgrenzen verfertigt aus den großen fremden Culturcentren verschrieben werden. Später kommen Fremde, deutsche und italienische Künstler persönlich ins Land, siedeln sich hier an, vermälen sich hier, gründen Familien, die sie hier hinterlassen, polonisiren sich und sind hier schöpferisch thätig. Endlich bilden sich unter ihrem Einflüsse und in ihrer Schule, und das sowohl im XV. als anch im XVI. Jahr- hundert, Maler und Bildhauer hiesiger Abkunft, Polen, welche sich Stil und Charakter ihrer Lehrer aneignen und bis zu einem gewissen Grade vermittelst der Eigenthümlichkeiten ihrer Raee umgestalten. Diese ganze Entwicklung wird von den sich kreuzenden und einander ergänzenden nürnbergischen und italienischen Einflüssen beherrscht, und die letzteren verleihen durch das Hinzutreten florentinifcher Elemente zu den das nördliche Europa beherrschenden lombardo-venetischen dieser Bewegung eine originale locale Schattirnng. Am Eingang des XVII. Jahrhunderts beginnt Krakaus Bedeutung zu sinken. Zwischen 1596 und 1602 wird der Sitz der Regierung und die Residenz der Könige nach
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Galizien, Band 19
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Galizien
Band
19
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1898
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.48 x 22.34 cm
Seiten
920
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
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