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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Galizien, Band 19
Seite - 754 -
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754 Zu Krakau geboren, hatte Adalbert Stattler — Stanski, ein Schüler Vieenzo Camuceini's, drei Jahre in Italien, vornehmlich in Rom zugebracht. Mit seinem umfangreichen, die Maeeabäer darstellenden, im Stile von Overbecks Fresken der Casa Bartoldy gehaltenen Gemälde erlangte er einen großen Ruf, namentlich da ihm in Paris ein Preis dafür zuerkannt wurde. Ein Theoretiker von edlen nnd weitblickenden Bestrebungen, wie sie jenem Kreise römischer und deutscher Künstler in Rom eigen waren, mit denen ihn nähere Beziehungen verbanden, bekundete er, außerhalb seiner größeren und kleineren religiösen Gemälde, welche heute, sowie die seines Meisters, nur ein historisches Interesse haben, ein gewisses Talent im Porträtfach. Die unmittelbare Berührung mit der Natnr verlieh einigen seiner Porträts eine gewisse subtile Genauigkeit, welche ihnen das Interesse bis auf den heutigen Tag sichert. Er hat eine nicht unbedeutende Anzahl von Schülern ausgebildet und nicht geringen Einfluß auf die folgende Generation geübt. So wie Stattler, so haben auch Alois Rejchan und Jan Maszkowski als Lehrer für Zeichnen und Malerei in Lemberg gewirkt. Diese steckten sich weniger hohe Ziele und zeichneten sich namentlich in der Porträtmalerei aus. Dies Alles waren indeß nnr Anfänge. Sie bereiteten nur den Boden für die Zukunft vor, und darin liegt ihr Hauptwerth. Es gibt jedoch in der Entwicklung der Kunst Momente, in welchen plötzlich und nnvermnthet eine Individualität auftritt und gleichsam vorahnend eine neue Blütezeit verkündet. Eine solche Individualität war Peter Michatowski. In Krakau im Jahre l 801 geboren, gehörte er einer seit Jahrhunderten in der Umgebung dieser Stadt ansässigen Familie an. Geistig hochgebildet und hochbegabt, bildete er sich nicht eigentlich znm Künstler aus, uud da er thätigen Antheil an dem öffentlichen Leben Krakau's und Galiziens nahm, betrachtete er die Malerei blos als eine Zerstreuung, zu der ihn angeborene Neigung hinzog. Doch da er Talent in sich fühlte, trat er, nachdem er in Göttingen seine Universitätsstudieu vollendet hatte, in Paris in die Schule Eharlets, uud wenn man heute die Gesammtheit seines malerischen Nachlasses überblickt und die Wahrheit, die Kühnheit nnd den Realismus aller seiner Schöpfungen bewundert, so muß man bekennen, daß er das, was er leistete, nicht im Osten Europa's hätte lernen können. Bei den Umständen, nnter denen er lebte, ist es nicht auffallend, daß er uns keine größeren und vollendeteren Werke hinterlassen hat. Alles, was er schuf, war nur für Frennde nnd Verwandte bestimmt; — er hatte dabei kein größeres Publikum im Auge. Es sind größtentheils Aquarelle und Zeichnungen, sowie Ölstndien und in Ausnahmefällen Porträte, Scenen aus dem Soldaten- leben, Volkstypen, Pferde, Ochsen und sonstige Hausthiere. Hier und da flechten sich in dieses Thema alltäglicher Eindrücke wie eine Reminiscenz aus der Eharlet'scheu Thätigkeit, durch Familientradition belebt, Episoden ans den napoleonischen Feldzügen nnd die wieder- holt angebrachte Fignr des „kleinen Korporals" auf seinem weißen Pferde ein. Ausnahms- weise erhitzt sich einmal seine Phantasie und die „Einnahme des Engpasses von Somosierra",
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Galizien, Band 19
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Galizien
Band
19
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1898
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.48 x 22.34 cm
Seiten
920
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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