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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Galizien, Band 19
Seite - 760 -
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760 noch lebende Generation hatte tragen müssen, Antwort ans die Frage zu finden, warum ein ehemals großes Reich zu bestehen aufgehört habe und dessen Theile in den Complex anderer Reiche eingefügt worden seien. Nun begann eine Bewegung auf dem Felde der geschichtlichen Forschung. Die Gesellschaft kam allmälig zur Überzeugung, daß die Ursache ihres Falles nicht außer ihr, sondern in ihr selbst lag, nicht so sehr in den äußeren Umständen, als in den inneren Zerwürfnissen, in der mangelhaften Organisation des Reiches, wovon sich die Folgen nahezu in allen Lebensänßernngen fühlbar machten. In diesem kritischen Augenblicke begann der Samen, welchen die vorhergegangene Generation ausgestreut hatte, Früchte zu tragen. Es entfaltete sich die Blüthezeit der polnischen Malerei, welche in ihren Hanptrichtnngen den Zustand der Bevölkerung wiederspiegelte und den sie bewegenden Strömungen Ausdruck verlieh. Der Künstler, in dessen Seele sich die ganze Tragödie des nationalen Idealismus abspielte und der die Blüthen seiner Kunst auf dessen Sarg gestreut, indem er aus dessen Tiefen dasjenige emporholte und personifieirte, was allgemein menschliche und ewige Bedeutung hatte, war Arthur Grotger. Der Meister jedoch, welcher sich in die Vergangenheit vertiefte und ihre Bilder, eines nach dem anderen, vor den Augen der Welt wieder ausleben ließ als Lehre für Gegenwart und Znkuuft und um in Zeiten der Demüthigung den Stolz der Nation zu erwecken, dieser Meister, der größte polnische Maler und einer der größten Historienmaler des Jahrhunderts war J a n Matejko. Ehe wir des Näheren auf diese Beiden eingehen, werfen wir einen Blick anf die hervorragendsten gleichzeitigen Künstler von geringerer Bedeutung, welche gleichsam den Hintergrund für ihre künstlerische Thätigkeit bilden. Andreas Grabowski (geboren in Krakau 1833, gestorben in Lemberg l886) war ein oft schwerfälliger, aber durch die ausgeprägte Charakteristik seiner Bildnisse hervorragender Porträtmaler; Alexander Gryglewski (geboren in Brzostek in Westgalizien 1833, gestorben dnrch Selbstmord in Danzig 1879) ein talentvollerSchöpser architektonischer Interieurs, ein polnischer RndolsAlt. Alexander Kotsis (geboren zn Krakau 1836, gestorben 1878) verstand es, das Leben derKleinstadt und des Landvolkes, mit einer gewissen poetischenStimmnng nnd einer tieferen Empfindung für Natur uud Landschaft wiederzugeben, welcher er einen intimen, localen Charakter zu verleihen wußte. Wilhelm Postel-Leopolski (geboren in Drohobycz 1830, gestorben 1892) endlich malte außer Porträts Bilder historisch-anekdotischen Inhalts mit kräftigem Farbengefühl. Alle diese Künstler vollendeten ihre Studien an der Krakauer Akademie der bildenden Künste, deren Leitung nach Stattler's Abgang der verdienstvolle Professor der Malerei Wtadyslaw Luszezkiewiez übernahm. Sie vollendeten ihre Studien in Wien bei Rnben, in München bei Schwind oder Seeberger, manchmal auch in Paris, allein Krakau drückte ihren Arbeiten ein unverwischbares
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Galizien, Band 19
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Galizien
Band
19
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1898
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.48 x 22.34 cm
Seiten
920
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
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