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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Galizien, Band 19
Seite - 770 -
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770 mit der Architektur so eng verbundene Kunst sich voll entwickeln könne. Es folgt jedoch daraus nicht, daß es im Lande an Gefühl für den Werth der Bildhauerei fehle nnd daß unser Land keine Bildhauer besitze. Wir werden hier nicht von in Krakan und Lemberg befindlichen Statuen und Reliefs Thorwaldsens sprechen, anch nicht von den florentinischen oder römischen Bildhauern, wie Ricci oder Taddolini, deren Grabmalarbeiten aus weißem Marmor man hier wie anderwärts sehen kann. Es gehen uns hier vor allem die heimischen Bildhauer an. Der Erste unter ihnen, welcher die Aufmerksamkeit auf sich lenkte, war Heinrich S ta t t l e r — ein Sohn des Malers Adalbert Stattler — (geboren in Krakau 1834), welcher unter anderem die Fignr der Prinzessin Sapieha anf ihrem Grabmal in der Schloßkapelle von Krasiezyn bei Przemysl ausführte. Neben ihm wirkte Leon Szuber t (geboren in Oswixcim bei Wadowice 1830, gestorben 1857). Sein vorzüglichstes Werk war „Des Sängers Fluch", eine durch Uhlands Gedicht inspirirte und beseelte Gruppe. P a r i s Fi l ippi (geboren in Krakau 1836, gestorben 1874) hat uns eine namhafte Zahl von Grabfiguren, Brustbildern in Relief und Marmorbüsten hinterlassen, welche seinerzeit Bewunderung erregten. Von den heute lebenden Bildhauern nennen wir den verdienstvollen Professor an der Akademie der bildenden Künste in Krakau, Valer iau Gadomski (geboren in Krakau 1834), welcher viele Büsten, Reliefs und Fignren ausgeführt hat; unter anderen die Marmorstatne des Kopernikns im Vestibnl der Akademie der Wissenschaften in Krakan. Als Gadomski das Augenlicht verlor uud infolge dessen aufhören mußte, seine Lehrerpflichten zu erfüllen, nahm Alfred Dann, ein Schüler Hellmers in Wien, seine Stelle an der Krakauer Kunstschule ein (geboren 1854 in Baranöw), ein begabter und gewissenhafter Lehrer, welchem Krakan nicht nur eine bedeutende Anzahl von deeorativeu Figuren, sondern auch viele nnd vielversprechende Knnst- jünger verdankt. Die Arbeiten der jungen, jetzt schaffenden Bildhauer sind meistentheils beachtenswerth. Thaddäus Bargcz (geboren in Lemberg 1849), Thomas Dykas (geboren in Gnmniska bei Dxbica 1853), Roman Lewandowski (geboren in Kotliny in Russisch-Polen 1859), Miec is lausZawie jsk i (geboren in Krakau 1857),Thaddäus Btotnicki (geboren in Lemberg 1858) sind theils in Lemberg, theils in Krakau ansässig. Alle sind durch die Wiener Akademie und die Schule Zumbnschs, Kundmanns und Hellmers gegangen. Manche haben in Florenz bei Rivalta ihre Studien fortgesetzt. Eine besondere Stellung behauptet der tüchtigste uuter den polnischen Bildhauern, Marcel l i Guiski, welcher iu den letzten Jahrzehnten seines Lebens in Krakau dauernden Aufenthalt genommen hat. Geboren 1830 in Krzywczynce in der Ukraine, gestorben 1894, war er ein Schüler des Lnigi Amici in Rom, hierauf weilte er längere Zeit in Frankreich und besonders in Paris. Diese französischen und italienischen Einflüsse sind in seiner späteren Wirksamkeit stets erkennbar geblieben. Eine echte Künstlernatur,
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Galizien, Band 19
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Galizien
Band
19
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1898
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.48 x 22.34 cm
Seiten
920
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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