Seite - 795 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Galizien, Band 19

einer nur flüchtigen Berührung dieser theils natürlichen, theils künstlich hergestellten Verwandtschaft, da uns die nähere Behandlung dieses Thema's zum Eindringen in ein Gebiet verleiten könnte, welches in diesem Buche einer anderen Feder vorbehalten ist. Es gibt sich ein lebhaftes Bestreben kund, der galizischen Kunstindustrie durch Verwerthung der Volkskunstmotive ein besonders nationales Gepräge, einen eigenartigen Stilcharakter zu geben, in der Kunsttischlerei die rutheuische Kerb- schuittmauier, die Tatraschnörkel und die huzulische Drahtincrustatiou, in der Metallkunst die ebenfalls huzulische Kreisel- und Zackengraviruug, in der Kunst- stickerei die ländlichen Kreuzstichdessins, in der Keramik das urwüchsig derbe Blätter- und Blumenwerk der Banernmajoliken anzuwenden — gewiß eine lobeus- werthe Tendenz, insofern sie nicht in langweilige Ein- seitigkeit und allzuzähes Festhalten an dem Primitiven, Erstarrenden, gleichsam Stiltodten ausartet, und es darf nicht geleugnet werden, daß es an solchen sterilen Volks- motiven nicht fehlt. Mehr aber als von der nach Liebhaberart gepflegten Volkskunst, mehr als von dem Motive aus verschiedenen Ikonostasen in Galizien: a Krechöw bei Zoikiew, d Buczacz, c Rohatyn, 6 Bohorodczany, e Krasno-Puszcza.