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unter 70 Procent landwirtschaftliche Bevölkerung, während 21 Bezirke über 90 Procent
dieser Bevölkerungskategorie aufweisen.
Die Fläche, welche der Landwirthschaft gewidmet ist, besteht, bei Berücksichtigung
der Culturänderungen bis Ende 1892, aus 3,810.033 Hektaren Ackerland, 109.351 Hektaren
Gärten, 875.776 Hektaren Wiesen und 753.296 Hektaren Weideland (einschließlich
33.395 Hektaren Alpen), im Ganzen daher 5,548.454 Hektare oder 70 69 Procent der
Gesammtsläche des Landes. Von diesem Procentantheil entfallen auf die Äcker 48 54 Procent,
auf die Gärten 1 39 Procent, auf die Wiesen 11 16 Procent und auf die Weiden
9'60 Procent. Nach der Vermessung für den stabilen Cataster, welche in Galizien größten-
teils in den Jahren 1848 bis 1852 durchgeführt wurde, nahmen die Äcker 3,590.376
Hektare oder 45 74 Procent, die Gärten 109.338 Hektare oder 1 39 Procent, die Wiesen
813.465 Hektare oder 10 36 Procent, die Weiden 768.943 Hektare oder 9 80 Procent der
Gesammtsläche des Landes ein. Damals betrug somit die laudwirthschastlich benützte Fläche
im Ganzen 5,282.122 Hektare oder 67 29 Procent der Area des Landes. Der Zuwachs
an landwirtschaftlich benützter Fläche in den letzten vierzig Jahren beträgt 266.332 Hektare,
der Zuwachs an Äckern allein, der auf Kosten des Wald- und des Weidelandes erfolgte,
219.657 Hektare oder 6 1 Procent der ursprünglichen Ackerfläche. Diese Ziffern bieten einen
Maßstab für den landwirthschaftlichen Fortschritt in extensiver Beziehung.
Die Antheile, welche den obigen Hauptculturgattungen an der Gesammtsläche des
Landes in den einzelnen Theilen desselben zufallen, sind sehr verschieden, wie das übrigens
in einem ausgedehnten Lande nicht anders sein kann, welches längs des dasselbe von
Süden her begrenzenden Gebirgszuges der Karpathen hingestreckt ist und wellenförmig
gestaltet, von zahlreichen Flüssen durchzogen in allmäliger Abdachung bis an die Weichsel-
niederung im Westen, bis in das Steppenplateau im Osten hineinreicht. In den acht
politischen Bezirken im Südosten, welche das Gebiet des östlichen Gebirges bilden, und
die geringste Dichte der Bevölkerung aufweisen, entfallen im Durchschnitte auf die Äcker
22 Procent der Gesammtsläche, auf die Gärten 0 64 Procent, auf die Wiesen 16 Procent,
auf die Weiden und Alpen 14 Procent, im Ganzen auf die laudwirthschastlich beuützte
Fläche 53 Procent. In einzelnen Gegenden dieses Gebietes ist der Antheil der Äcker an
der Gesammtsläche noch weit geringer; er beträgt zum Beispiel im Gerichtsbezirke Kosöw
4 Procent, in den Gerichtsbezirken Kuty und Delatyn 6 Procent, im Gerichtsbezirke
Dolina 8 Procent. Im Gebiete des westlichen Gebirges, welches sieben politische Bezirke
von der schleichen Grenze an bis Krosno umfaßt, ist der durchschnittliche Antheil der
landwirtschaftlich benützten Fläche viel größer. Er beträgt im Ganzen 68 Procent der
Gesammtsläche, wovon auf die Äcker beinahe 45 Procent, auf die Gärten 0 72 Procent, auf
die Wiesen 7 24 Proccnt entfallen. Kein einziger Gerichtsbezirk hat hier weniger Äcker als
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Galizien, Band 19
- Titel
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Untertitel
- Galizien
- Band
- 19
- Herausgeber
- Erzherzog Rudolf
- Verlag
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Ort
- Wien
- Datum
- 1898
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 16.48 x 22.34 cm
- Seiten
- 920
- Schlagwörter
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Kategorien
- Kronprinzenwerk deutsch