Seite - 800 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Galizien, Band 19

800 angehören, enthält sehr fruchtbare Böden am oberen und mittleren San und zum Theil sehr üppige Weiden am mittleren Dniester und im unteren Laufe seiner rechtsseitigen Nebenflüsse; es kommen hier aber auch ärmere Thonböden, undurchlässige und übermäßig feuchte Gründe vor. Im Durchschnitte entfallen auf die Äcker 47 5 Procent, auf die Gärten 1 5Procent, auf die Wiesen 13Procent und auf die Weiden 10 5Procent derGesammtsläche. In den zum Theil gebirgigen, stark bewaldeten Gerichtsbezirken Podbuz (politischer Bezirk Drohobycz) nnd Katusz beträgt der Antheil der Äcker blos 23, beziehungsweise 25 Procent, in fünf weiteren Gerichtsbezirken bleibt er noch unter 40 Procent, während er in den meisten übrigen über 50 Procent, ja bis 65 Procent der Gesammtfläche erreicht. Im mittleren Gebiete Ostgaliziens, welches zehn politische Bezirke umfaßt und von der russisch- polnischen Grenze über Lemberg nach Südosten sich hinzieht, beträgt der Antheil der Äcker an der Gesammtfläche im Durchschnitte 51 7 Procent, jener der Gärten 16 Procent, der Wiesen 13 6 Procent, der Weiden 7 31 Procent. Die einzelnen Gerichtsbezirke bleiben jenem Durchschnitte ziemlich nahe, mit Ausnahme des stark bewaldeten Gerichtsbezirkes Mosty wielke (Großmosty), wo der Antheil der Äcker (23 Procent) von jenem der Wiesen (27 Procent) übertroffen wird und der Gerichtsbezirke Podhajce, Kozowa nnd Wisniowczyk, welche mit ihrem bedeutend überwiegenden Antheile an Äckern (bis 86 Procent der Gesammt- fläche) sich den angrenzenden podolischen Bezirken gleichstellen. Das siebente Gebiet bilden vier politische Bezirke im Nordosten des Landes, Ztoczöw, Brody, Kamionka und Sokal. Außerhalb des Gebirges ist dies die waldreichste Gegend Galiziens, die anch ausgedehnte Waldwiesen aufweist. Großentheils sehr fruchtbar, besonders bei Beiz im Bezirke Sokal, hat dieselbe erst in den letzten dreißig Jahren in Folge des Baues von Eisenbahnen nnd Straßen eine größere Ausdehnung und Steigerung ihrer landwirthschaftlichen Prodnction erfahren. Der Antheil der Äcker beträgt im Durchschnitte 49, je nach der Stärke der Bewaldung sinkt er in einzelnen Gerichtsbezirken bis 35 oder steigt bis über 70 Procent. Auf die Gärten entfallen hier 1'9, auf die Wiesen 16, auf die Weiden 5 4 Procent der Gesammtfläche. Das letzte, von den vorher angeführten sich ziemlich scharf abhebende Gebiet bildet das galizifche Podolien und Pokutieu, ein Complex von elf politischen Bezirken an der östlichen Grenze des Landes, dessen südlichem Theile das Bauernhaus im Bezirke Kvtomea entnommen ist. Das charakteristische Merkmal dieses ganzen den Steppencharakter nicht verleugnenden Gebietes ist die höchste durchschnittliche Antheilziffer der Äcker mit 74 Procent der Gesammtfläche, wobei in den einzelnen Gerichtsbezirken dieser Antheil zwischen 51 und 84 Procent schwankt, ferner ein hoher Antheil der Gärten (2 96 Procent), während der Antheil der Wiesen im Durchschnitte nur 3 4 Procent, der Antheil der Weiden bloß 3 8 Procent der Gesammtfläche erreicht, somit unter allen Gebieten der geringste ist. Innerhalb dieses Gebietes macht sich in Bezug auf die klimatischen Bedingungen der