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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Galizien, Band 19
Seite - 805 -
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805 des Grundbesitzes, besonders im Westen, jedes benützbare Stück Boden der Cultur unterzogen. An der Nordgrenze des Landes ging diese Erweiterung der Ackerfläche verhältnißmüßig später vor sich und bewegte sich zum Theil in engeren Grenzen, insbesondere in sandigen Gegenden, die viel absoluten Waldboden aufweisen. Das in der ersten Halste dieses Jahrhunderts in der Bewirthschaftung der Äcker entschieden vorherrschende System war die Dreiselderwirthschaft. Zu Ende des dritten Jahrzehnts begann indessen die allmülige Einführung der Fruchtwechselwirthschaft zunächst auf einzelnen großen Gütern, die auswärtige Vorbilder nachahmten und von der wissenschaftlichen Bewegung auf dem Gebiete der Landwirthschaft Nutzen zogen, dann aber auch auf anderen landtäflichen Gütern, insbesondere seit dein Aufkommen zahlreicher Branntweinbrennereien, für die der Anbau der Kartoffeln sich immer mehr ausbreitete und welche zugleich durch die in Verbindung mit denselben betriebene Viehmast eine intensivere Düngung ermöglichten. In dem podolischen Gebiete fand erst nm diese Zeit, zum großen Theile anch noch später, eine regelmäßige, weuu auch nur in längeren Zwischenräumen Gebirge, die Aufzucht von Ochsen für die Stallmastuugeu bei den Brennereien in der Ebene nnd für die Ausfuhr nach dem Westen (insbesondere für den Olmützer und Wiener Markt), endlich die Holzflößerei und die Zufuhr des Holzes zu den Salzsiedereien und den damals zahlreichen Hüttenwerken, wo sich die Verarbeitung der minder ergiebigen Eisenerze damals noch lohnte, das waren die Hanptnahruugsquelleu der ländlichen Bevölkerung in dem breiten Landstriche längs der Karpathen. In den Waldgegenden an der Nordgrenze des Landes bildete wieder die Gewinnung von Theer und Holzkohle neben der Arbeit im Walde und einiger Holzindustrie die Grundlage des Unterhaltes der damals spärlichen Bevölkerung. Seit den Zwanziger-Jahren dieses Jahrhunderts wurde nun zunächst in der südlichen Region längs des Gebirgszuges durch Waldrodungen, durch Urbarmachung öder Flächen und Trockenlegung mittels offener Gräben die Ackerfläche ansehnlich erweitert und später wurde mit dem raschen Anwachsen der Bevölkerung und der fortschreitenden Theilung Altpolnischer Bauernpflug.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Galizien, Band 19
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Galizien
Band
19
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1898
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.48 x 22.34 cm
Seiten
920
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
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