Seite - 809 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Galizien, Band 19

809 Bedeutung hat, wird seit eiuer Reihe von Jahren durch Bezug guten Samens aus dein Auslande, namentlich aus Riga und Peruau, durch die Thätigkeit eines eigenen Wander- lehrers uud durch eine Flachsbauschule in Grödek gefördert. Der Tabakban wird im südlichen Podolien und Pokntien und in den angrenzenden Gegenden, zusammen in dreizehn politischen Bezirken im Südosten des Landes betrieben. In den letzten Jahren hat sich derselbe auf dreihundert Gemeinden erstreckt mit etwa 25.000 Pflanzern, mit sehr geringen Ausnahmen Kleingrundbesitzern. Die dem Tabakbau gewidmete Area beträgt über 2000 Hektar, die in ganz kleinen Anbauflächen unter die einzelnen Pflanzer vertheilt sind. Die Jahresernte schwankte in der letzten Zeit zwischen 30.000 bis 40.000 Metercentner. Für den übermäßig zersplitterten Kleingrundbesitz ist diese Cultur, ungeachtet der durch das Monopol bewirkten Beschränkungen, ein wahrer Segen Stier der semmelfarbenen Landrace aus dem westlichen Hügelland. und es ist daher mit Freude zu begrüßen, daß in den letzten Jahren die Regierung, das Land und die Landwirthschaftsgesellschaften diesem Zweige des Landbaues durch Anstellung von Wanderlehrern und Anleitung zur besseren Cultur und rationeller Behandlung des Produktes zu Hilfe kommen. Zwei beinahe nur innerhalb des landtäflichen Besitzes vorkommende Culturen siud hier noch zu erwähnen: der Raps und der Hopfen. Der Anbau des ersteren geht seit einer Reihe von Jahren infolge häufiger Mißernten stark zurück, wogegen der Hopfenban fortwährend an Ausdehnung gewinnt. Das Hauptgebiet dieser Productiou bilden die politischen Bezirke Brody, Kamiouka uud Ztoczöw im Nordosten des Landes, ferner eine Reihe von Bezirken von Lemberg gegen Nordwesten. (Lemberg, Zölkiew, Cieszanöw, Mosciska, Jaroslan, Rzeszöw, Tarnobrzeg.) Die Area der Hopfengärten umfaßt