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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Galizien, Band 19
Seite - 818 -
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818 Pferden westlicher Racen, namentlich von spanischen nnd friesischen Pferden hatten eine weit geringere Bedeutung. Im Laufe des XVIII. Jahrhunderts hat das polnische Pferd infolge veränderter Verhältnisse in seiner Verwendung vieles von seinen Vorzügen eingebüßt. Nichtsdestoweniger wurde dasselbe nicht nur in großen Gestüten, sondern auch auf den adeligen Gütern mit Vorliebe gezüchtet. Während der großen Kriege zu Anfang des XIX. Jahrhundertes war das von denselben verschonte Galizien der ständige Lieferant von Pferden für verschiedene Armeen, was die Pferdezucht noch mehr aufmunterte. Diese Nachfrage nach Pferden leichten Schlages für die Cavallerie und zu Privatgespannen ist auch bis jetzt zum großen Theile unserem Lande treu geblieben, obgleich der Typus des altpolnischen Pferdes nunmehr sich gänzlich verwischt hat nnd fortgesetzte Beimischungen orientalischen und englischen Blutes große Veränderungen der inländischen Pferdetypen hervorgebracht haben. Galizien ist reich an Pferden, wie wenige Länder in Europa, und läßt in dieser Beziehung die übrigen österreichischen Länder weit hinter sich. Die Zählung des Jahres 1890 hat 765.570 Pferde nachgewiesen, das ist 10 1 Pferde auf 100 Hektare productiver Fläche und 11 6 Pferde auf 100 Einwohner. Innerhalb dieses Pferdestandes ist einerseits das auf den landtäflichen Gütern vorhandene Zucht- und Gebrauchsmaterial und andererseits die große Masse der bäuerlichen Pferde zu unterscheiden. Für die erstere Kategorie bestehen über hundert Gestüte mit Pferden theils orientalischer, theils englischer Abstammung; einzelne dieser Zuchtanstalten, namentlich die der Grafen Tarnowski in Dziköw und Chorzelöw, des Grafen Siemienski-Lewieki in Chorostköw und das erst vor Kurzem aufgelöste des Grafen Julius Dzieduszyeki in Jarczowee haben sich einen großen Ruf erworben. Außer den Gestüten beschäftigt sich eine große Anzahl von Grundbesitzern in bescheidenerem Maßstabe mit der Pferdezucht. Ungeachtet jetzt die Pferdehaltung auf den mittleren Gütern gegen früher wesentlich eingeschränkt ist, bewirkt doch die traditionelle Vorliebe für diesen Wirthschaftszweig, daß dieser Zweig der Thierzucht vielfach auch ohne Rücksicht auf Rentabilität gepflegt wird. Unter den bäuerlichen Grundbesitzern zeichnen sich als Pferdezüchter die wohlhabenderenBauern in den Bezirken Wieliezka, Bochnia und weiter nach Osten bis nach Jaroslau, somit in der Ebene und dem Hügellande des westlichen Galiziens aus. Dieselben liefern Armeepferde für das Inland und für die Ausfuhr. Im mittleren uud östlichen Theile Galiziens werden die Pferde der bäuerlichen Besitzer allzufrüh zur Arbeit verwendet, schlecht genährt und gepflegt, verkümmern daher im Wüchse (130 bis 150 Centimeter) und in der Kraftentwicklung, sind aber sehr genügsam, ausdauernd, und unempfindlich gegen klimatische Einflüsse. Auch dieser degenerirte Schlag zeigt unverkennbare Spuren der Beimischung von orientalischem Blute. Einen besonderen Typus unter den bäuerlichen Pferden in Ostgalizien weisen die Huzulenpferde in dem südöstlichen Winkel
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Galizien, Band 19
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Galizien
Band
19
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1898
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.48 x 22.34 cm
Seiten
920
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
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