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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Galizien, Band 19
Seite - 821 -
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821 bewaldet sind, obwohl dieselben noch als Wald angegeben werden; wenn man aber die nicht unbedeutende, von amtswegen eingeleitete, von Privaten und von Gemeinden stetig fortgeführte Bewaldung der Flugsandflächen, wie auch viele Wiederbewaldungen und Aufforstnngen aufgelassener Äcker berücksichtigt, so wird die vorgenannte Ziffer wohl nicht weit von der Wirklichkeit abweichen. Die größere Hälfte des Waldbestandes bilden theils reine, theils mit einem geringen Procent Laubholz durchsetzte Nadelwälder, namentlich im Gebirge und in der sarmatischen Niederung; die Vorberge, das Hügelland wie auch Podolieu (letzteres ausschließlich) nehmen die Laubwälder ein, die wenigstens zur Hälfte als Niederwald genutzt werden. Wenn man die vorgenannte Waldfläche als bestehend annimmt, so gehört Galizien zu den absolut waldreichsten Kronländern Österreichs, relativ aber ist es bei seiner 7,850.173 Hektar betragenden Gesammtfläche das waldärmste, indem es mit seinen 24'88 Procent Waldfläche (abgesehen von dem wirklichen Werthe) nicht einmal mit Dalmatieu concurriren kann. Die Vertheilung des Waldes in Galizien ist ziemlich ungleichmäßig; denn sogar in den Karpathen, die weitaus waldreicher sind als das übrige Land, ist das östliche Ende vorwiegend Wald (Gebirgsantheile der Bezirke Kosow, Nadwörna, Dolina, Kalusz, Stryj, Lisko), die Mitte hat sehr zerstreute Wälder, und erst gegen das westliche Ende der galizischen Karpathenkette treten wieder die Wälder in den Vordergrund (in den Bezirken Nowysqcz, Nowytarg und Zywiec). Noch auffallender ist die ungleichmäßige Vertheilung des Waldes im Hügel- und Flachlande mit Einschluß Podolieus, der sich hier längs der Karpathen und seiner Vorberge von Westen nach Osten und dann nach Südosten lang hingestreckt hinzieht. Der westliche Theil mit großentheils trockenen Sandböden hat nur einige auffallend stärker bewaldete Bezirke (Chrzanöw, My^lenice, Bochnia), dann folgen waldarme Gegenden bis in die Nähe des Sanflnfses, wo wiederum große Wald- komplexe auftreten und sich bis zur nordöstlichen Landesgrenze fortsetzen (in den Bezirken Taruobrzeg, Nisko, Cieszauöw, Rawa, Sokal, Kamionka, Brody, theilweise Zoikiew und Ztoczöw). An diese anlehnend zieht sich wieder ein waldigerer Streifen von Lemberg nach Südosten (in den Bezirken Lemberg, Böbrka, Przemyslany, theilweise nur Brzezauy, Podhajce, Buczacz) als Grenze gegen Podolien, wo die Wälder nur gruppenweise zerstreut auftreten (in den Bezirken Borszczöw, Czortköw, Trembowla, Husiatyu), indem ein großer Theil Podolieus und ein Theil Pokntiens ganz waldlos ist (Bezirk Horodenka und der größere Theil der Bezirke Brzezany, Podhajce, Trembowla, Tarnopol, Skatat) und vor etwa 30 Jahren großentheils noch eine echte, uucultivirte Steppe mit einer eigenthümlichen Gras- und Staudenflora war, die leider im Verschwinden begriffen ist.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Galizien, Band 19
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Galizien
Band
19
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1898
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.48 x 22.34 cm
Seiten
920
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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