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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Galizien, Band 19
Seite - 826 -
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826 mit angeflogenen, lustig wachsenden jungen Fichten geziert, nicht selten sind es aber auch schon ältere, auf solchen luftigen Standorten angeflogene Fichten, welche ihre Wurzeln längs der den Baumstumpf umhüllenden Moosschicht zur Erde sandten, anwurzelten und, sich kräftig entwickelnd, mit der Zeit, wenn ihre Stütze morsch auseinander fällt, auf hohen Stelzenwurzeln stehen werden. Anderwärts sieht man wieder Tannen, die im jungen Alter schief gedrückt, beinahe dem Boden anfliegend, mit dem Wipfel bogig aufstreben oder längs des Stammes Adventivknospen gebildet haben, aus denen eine Reihe secuudärer Stämmchen entstand. Wieder wo anders haben bis auf den Boden herabgebeugte, mit immer feuchtem, von Preißel- oder Heidelbeeren dnrchwnchertem Moose halbbedeckte Fichtenäste Adventivwurzeln getrieben, mit denen an den Boden angeklammert dieselben dann förmliche Fallen bilden für Denjenigen, der das mühevolle Wandern, eigentlich Klettern, durch einen karpathifchen Urwald gewagt hat; oft sind große Wald- parzellen absolut uupassirbar. Sehenswerth ist ein solcher Urwald, aber sein Werth als Nutzwald ist sehr gering, und darum schwindet er und muß endlich den regelmäßig bewirthschafteten Forsten weichen, die in den Karpathen auch immer mehr an Ausdehnung gewinnen, obwohl die karpathischen Wälder im Allgemeinen eine immer kleinere Fläche einnehmen. Wenn man die neuerdings durch den Zukauf der Herrschaft Nadwörua vergrößerten k. k. Domänen, einige Fondsgüter und einige wenige Großgrundbesitze ausnimmt, so ist die Bewirth- schaftung, eigentlich die Nutzung der meisten karpathischen Wälder derartig, daß alljährlich die Waldfläche verringert und die Gebirge immer wüster und nnprodnctiver werden. In der Übergangszone, welche vorwiegend hügelig ist, sondern sich aus dem Gemische beinahe aller in unseren Wäldern wild vorkommender Baumarten oft reine Bestände aus, welche nicht nur durch die Holzart, sondern auch theilweise durch die krautartige Flora an einen der angrenzenden Pflanzengaue erinnern. So findet man in der Nähe von Lemberg mitten in der Übergangszone Kiefernwälder, welche den nicht sehr entfernten trockeneren Wäldern des farmatischen Gaues ähnlich sind. Bei Pieniaki (im Brodyer Bezirk) aber, viele Meilen weit von den Karpathen, sind ausgedehnte Buchenwälder, welche an den karpathischen Wald um so mehr erinnern, als in ihnen die Esche nicht nur vorkommt, sondern manchmal sogar auf Besamuugsschlagen vorherrschend wird. Hart daneben (in Zatozce) sind ausgedehnte Eichenwälder, welche ausgeprägt podolifch sind und als Grenzwälder angesehen werden können; auch in anderen Gegenden der Übergangszone sind Eichenwälder, die sehr an den podolischen Wald erinnern. Die Wälder der Übergangszone sind in ihrer ganzen Ausdehnung vorwiegend Laubwälder, indem nur bei besonderen Bodenverhältnissen Nadelhölzer natürlich eingesprengt oder vorwiegend, beinahe als reiner Bestand, vorkommen. Die Qualität der Nadelhölzer ist
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Galizien, Band 19
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Galizien
Band
19
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1898
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.48 x 22.34 cm
Seiten
920
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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