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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Galizien, Band 19
Seite - 835 -
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835 Außer vielen Besitzern größerer Jagdgebiete betreiben die Jagd waidmännisch auf größeren verpachteten Jagdgebieten auch einige Jagdgesellschaften, wie die St. Hubertus- Gesellschaft, die städtische Lemberger und die adelige Lisowicer Jagdgesellschaft, von welchen die letztere, seit 25 Jahren bestehende ein Jagdmuseum in Lisowice gegründet und ein interessantes Gedenkbuch herausgegeben hat. Die Jagdmethoden sind nach Gegenden und Wildarten verschiedenartig. Die früher fast allgemeine Jagd mit Bracken beschränkt sich gegenwärtig nur auf die höheren, schwer zugänglichen Gebirgswaldnngen, indem im Flachlande und in den Vorbergen die Treib- jagden überall eingeführt wurden. Außerdem sind im Gebrauche die Suche mit dem Vorstehhunde, der Anstand, das Blatten, das Anfahren, die Brnnfthirfchpürsche; nur auf wenige waldarme, flache Gegenden beschränkt sich die Hetzjagd mit Windhunden auf Hasen und Füchse. Das Raubzeug wird verschiedenartig gejagt, vieles in Fallen gefangen, manchmal, besonders die Füchse, an Luderplätzen erlegt wie auch vergiftet. Wohl nirgends mehr wird die sehr gefährliche, früher zur Winterszeit nicht seltene Wolfsjagd auf Schlitten mit schreiendem Ferkel vorgenommen. Die Jagdmethoden der Wilddiebe sind selbstverständlich von der größten Mannig- faltigkeit, indem nicht so sehr die Schußwaffen, als die verschiedenen nnwaidmännischen Schlingen und Fallen von denselben benützt werden, um des Wildes habhaft zu werden. Die von Wilddieben gebrauchten Schußwaffen sind oft eigenes Fabrikat mit Anwendung eines alten Gewehr- oder Pistolenlaufes, die abenteuerlichen Zündvorrichtungen erinnern manchmal an die ältesten Zeiten der Schießkunst. Die UnVollkommenheit der Schußwaffe ist aber dem Wilddiebe nebensächlich, denn seine ausgiebigsten Waffen sind Schlauheit, eine unglaubliche Geduld und Ausdauer. Unter dem Haarwilde Galiziens ist das vornehmste der Bär, welcher nur die Hochgebirgswälder, vornehmlich in den östlichen Karpathen bewohnt, vereinzelt aber auch westwärts bis an die schlesische Grenze vorkommt. In niedriger gelegenen Waldungen streift er nur herum, in die eigentliche Niederung wagt er sich äußerst selten und entfernt sich nie weit vom Gebirge. Als ein Raubthier, welches oft die aus den Gebirgsmatten weidenden Hausthiere schlägt, wird er von den Huzulen gefürchtet aber auch sehr eifrig verfolgt. Agressiv ist er nicht, aber gereizt oder verwundet wird er zu einem gar stattlichen Gegner, so daß die Jagd auf denselben nicht selten mit schweren Unglücksfällen verbunden ist. Viele Bären werden erschossen, aber mancher fällt auch, in einer Trittfalle (st^piea) gefangen, unter den wuchtigen Schlägen des Fallenstellers. Häufig ist der Bär nicht, aber nach statistischen Ausweisen vom Jahre 1885 bis 1893 wurden doch 151 Stück erlegt, von denen die meisten auf die östlichen Gebirgsbezirke entfallen, namentlich auf die Bezirke Doliua (45), Stryj (24), Kosöv (20), Nadworua (15); auf Westgalizieu S3»
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Galizien, Band 19
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Galizien
Band
19
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1898
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.48 x 22.34 cm
Seiten
920
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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