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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Galizien, Band 19
Seite - 842 -
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842 aber immerhin Hunderte von Morgen benützende Teichwirthschaften reihen, wie in Kaniöw, Grojec, Tomice, Porxba wielka, Krzyz u. s. w. Die Rentabilität der rationellen Teich- wirthschaft ist so augenscheinlich und hat so anregend gewirkt, daß gegenwärtig etwa 300 Hektar Land von Kleingrundbesitzern in Westgalizien zu kleinen Teichen verwendet sind. Rationelle Waldteichwirthschaft hat sich auch auf Ostgalizieu ausgedehnt, indem das in den Forsten des Fürsten Sangnszko in Wierzchostawice bei Tarnöw gegebene Beispiel auf den Gütern des Grafen Stephan Zamojski und in den Forsten der Graf Skarbek'schen Stiftung glücklich nachgeahmt wurde. Bei der rationellen Teichwirthschaft ist der Karpfen der Hauptfisch. In den Ortschaften, welche an größeren Flüssen gelegen sind, widmen sich dem Fischfange meistens ärmere, in keinem gewerblichen Verbände stehende Leute, nur in Krakau besteht eine neu organisirte Fischerinnung, deren Entstehen bis ins XV. Jahrhundert hinaufreicht (Statuten 1481 bestätigt). Bei der Teichwirthschaft werden gelernte Fischer- meister verwendet, zum Abfischen aber werden aus den nächsten Ortschaften gewöhnliche Arbeiter gemiethet. Das Fischen ist eine oft mühsame, wenig Abwechslung bietende Beschäftigung, darum zählt es nur wenige Liebhaber in den intelligenteren Kreisen des Landes. Da aber die Fische ein schmackhaftes Nahrungsmittel sind, der ungenügenden Prodnction wegen theuer bezahlt werden und der unerlaubte Fischfang fast unmerklich betrieben werden kann, so finden sich unter den anwohnenden Landleuten immer einige, welche in fremden Fischwässern gern fischen und unter diesen wieder manche, denen der Fischfang zur Leidenschaft wurde, und welche dabei auch größere Gefahren nicht scheuen. Das Anschleichen ans Wasser, das Auswerfen einer Angelschnur, das Befahren eines Teiches im Kahne bei Nacht und Unwetter ist gefahrlos; anders gestaltet sich aber die Sache, wenn bei strengerer Aufsicht das Fischen nur weit vom Ufer im Röhricht möglich und die Benützung eines Kahnes unmöglich wird. Dann hilft einem verwegenen Fischdieb manchmal ein kleines, dreieckiges, aus Binsen- garben gebundenes Floß, auf welchem kauernd derselbe fast lautlos über das dunkle Wasser gleitet, dabei fleißig und selten erfolglos fischt, ohne zu bedenken, daß ein Zerreißen des Floßes oder das Festsitzen im hohen Schilfe oft lebensgefährlich sein kann. Bergbau und Hüttenwesen. Galizien zerfällt in geologischer wie auch in orographischer nnd landschaftlicher Beziehung in vier scharf von einander getrennte Gebiete, und zwar in das Krakauer Gebiet zwischen Szczakowa und Krakau, in das Karpathengebirge mit der Tatrakette und dem subkarpathischen Miocänstreifen, in das galizifche Podolien zwischen Sokal und
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Galizien, Band 19
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Galizien
Band
19
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1898
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.48 x 22.34 cm
Seiten
920
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
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