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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Galizien, Band 19
Seite - 844 -
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844 Brody einer- und Stanislau und Zaleszczyki anderseits und schließlich in die uordgali- zische Tiefebene zwischen Weichsel und San. Jeder dieser Landestheile besitzt einen anderen geologischen Bau und demgemäß auch eigene nützliche Mineralien, welche die Grundlage eines ausgedehnten und an manchen Punkten Jahrhunderte alten Bergbaues bilden. Das Krakauer Gebiet, einen nach Süden vorgeschobenen Posten des polnischen Mittelgebirges bildend und mit den benachbarten Theilen Preußisch-Schlesiens und dem Königreich Polen eng verknüpft, zeigt einen sehr complicirten geologischen Aufbau, au dem sowohl die palaeozvischen Formationen — vom Devon an — wie auch die sämmtlichen mesozoischen, Trias, Jura und Kreide, theilnehmen und der in Folge dieser stratigraphifchen Mannigfaltigkeit neben einigen industriell wichtigen Gesteinsarten, dem devonischen Marmor, dem Muschelkalk, dem jurassischen Kalkstein, Porphyr und Melaphyr, auch mehrere für den Bergbau besonders wichtige Mineralien, wie Steinkohle und Eisen-, Blei- und Zinkerze, zn Tage treten läßt. Das hauptsächlich aus Sandsteinen und Schiefern der Kreideformation und des älteren Tertiärs zusammengesetzte Karpatheugebirge ist in seinem Innern an bergbaulich nützlichen Mineralien — mit Ausnahme des Petroleums — arm; an seinem Nord- rande dagegen, im Bereiche der miocänen Salzformation liegen im Westen die seit Jahrhunderten weltberühmten Salzlager von Wieliczka und Bochuia und die Schwefelerz- lager von Swoszowiee, während weiter gegen Osten zahlreiche Salzquellen und vereinzelte Erdöl- und Ozokeritvorkommnifse den Nordfuß der Karpathen bezeichnen. Das galizische Podolien, im Wesentlichen nur aus vier Formationen: Silur, Devon, Kreide und Miocän bestehend, wurde von der Natur ebenso reich für die Landwirthschaft wie kärglich für den Bergbau ausgestattet. Außer einigen minderwerthigen Braunkohlen- lagern und diluvialen Raseneisensteinen sind dort als nutzbare Mineralien nur, allerdings wirklich vorzügliche Baumaterialien, wie der rothe devonische Sandstein, der miocäne Gyps und mehrere Arten von Kalksteinen zu erwähnen. Das an den Westrand der podolischen Platte angrenzende Flachland zwischen der Weichsel und dem San, ein großes, landwirthschastlich hoch enltivirtes Gebiet, ist vom geologischen, landschaftlichen und bergmännischen Standpunkte betrachtet, wohl als der undankbarste und eintönigste Landestheil zu bezeichnen. Diluviale und alluviale Ablagerungen bedecken beinahe ausschließlich die weite Ebene und nur hie und da ragen einzelne, übrigens wenig hervortretende Tertiärkuppen auf. Sand, Thon, Mergel und Letten sind dort die einzigen Gesteinsarten, welche dem Landwirth einen meistentheils recht fruchtbaren Boden, dem Geologen jedoch und dem Bergmann nur wenig Freude bereiten. Dem obbezeichueteu geologischen Aufbaue des Landes folgend, hat sich der galizische Bergbau anf einzelne Mineralien in verschiedenen Gegenden concentrirt. Wir finden im
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Galizien, Band 19
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Galizien
Band
19
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1898
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.48 x 22.34 cm
Seiten
920
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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