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bereitet, auf 9.346 Metercentner im Jahre 1893 und erst im Jahre 1895 wird die
Productionsziffer von 33.375 Metercentner im Werthe von 157.162 Gulden ausgewiesen.
Die Bleierze werden nicht im Reviere verschmolzen, sondern wandern ausschließlich
in die Bleischmelzhütten der Gegend von Schoppinitz in Oberschlesien und nur ganz
minimale Quantitäten metallischen Bleies (im Jahre 1895: 80 Metercentner) werden
gelegentlich in den Zinkhütten des Krakauer Revieres gewonnen.
Ein ähnliches Schicksal trifft auch die Eisenerze des Krakauer Gebietes. Wenig
mächtig und mehr in einzelnen Nestern als in continnirlichen Lagern abgesetzt, bilden die
stets zinkhaltigen Brauneisensteine dieser Gegend de» Gegenstand eines immer mehr
erlahmenden Bergbaues, dessen Gesammtprodnction im Krakauer Reviere — und zugleich
auch in ganz Galizien — im Jahre 1893: 85.641 Metercentner Eisenerze im Werthe von
17.405 Gulden, im Jahre 1895 dagegen kaum 7.009 Metercentner im Werthe von
1.201 Gulden erreichte. Diese Eisenerze werden größtentheils in die Eisenwerke von
Witkowitz und Oberschlesiens abgesetzt und nur ein geringer Theil gelangt hie und
da in das einzige in Galizien befindliche, nunmehr Seiner kaiserlichen Hoheit dem
Erzherzog Friedrich gehörige Eisenwerk von Wxgierska Görka bei Saybnsch, welches in
zwei Hochöfen blos Gußwaare und zwar meistens aus fremden Erzen erzeugt.
Weit bedeutender als die Blei- und Eisengewinnung ist die Zinkerz- oder Galmei-
prodnction des Krakauer Revieres. An mehreren Punkten, wie bei Trzebionka, Wodna,
Nowa Göra, Mugoszyn, ,iur (Zalmanie- n. s. w. finden sich in sogenanntem erzführenden
Dolomit reiche Lager eines stellenweise von der Zinkblende durchsetzten Kohlengalmeies oder
Smithsonites mit einem mittleren Gehalte von 10 bis 16 Percent an metallischem Zink.
Diese Lager werden von mehreren Unternehmungen ausgebeutet, unter denen die gräflich
Potocki'fchen Galmeigruben in Trzebionka und bei Wodna den ersten Platz einnehmen.
Die Gesammtproduction von Zinkerz im Krakauer Reviere betrug im Jahre 1895:
71.575 Metercentner im Werthe von 59.950 Gulden und beschäftigte bis 509 Arbeiter.
Zwei große Zinkhütten, die des Grafen Andreas Potocki »na bei Siersza und
die der Firma E. Loebbecke aus Breslau gehörige in Niedzieliska bei Szezakowa, verarbeiten
diese Erze und produciren ziemlich bedeutende Quantitäten von metallischem Rohzink (nebst
Zinkasche und Zinkstaub) — im Jahre 1895: 25.260 Metercentner im Werthe von
414.539 Gulden — welches entweder direct in Platten als Handelswaare nach Wien
geht oder an Ort und Stelle, in der Niedzieliskaer Hütte, zu Zinkweiß verarbeitet wird.
Diese Zinkweißfabrik erzeugte im Jahre 1893 an 21.452 Metercentner Zinkweiß im
Werthe von 514.848 Gulden, im Jahre 1895 dagegen nnr 18.416 Metercentner im
Werthe von 313.072 Gulden und das Product erfreut sich eines weiten Absatzes nach
Deutschland, England, Rußland, Skandinavien und Nordamerika. Diese Ziffern der
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Galizien, Band 19
- Titel
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Untertitel
- Galizien
- Band
- 19
- Herausgeber
- Erzherzog Rudolf
- Verlag
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Ort
- Wien
- Datum
- 1898
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 16.48 x 22.34 cm
- Seiten
- 920
- Schlagwörter
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Kategorien
- Kronprinzenwerk deutsch