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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Galizien, Band 19
Seite - 850 -
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850 Rohzink- und Zinkweißprodnction beweisen znr Genüge, welche Bedeutung überhaupt der Galiueibergbau und die Zinkhüttenindustrie für diesen sonst armen und recht unfruchtbaren Landstrich besitzen. Sie bewirken, daß Galizien, welches allein 39 13 Percent (Jahr 1895) der ganzeu österreichischen Productiou an Rohzink liefert, unter den Zink producirenden Provinzen der österreichisch-ungarischen Monarchie den ersten und überhaupt einen sehr maßgebenden Platz einnimmt. Ein ganz anderes Bild der Bergbauthätigkeit stellt sich uns dar, wenn wir uns vom Krakauer Gebiete dem Karpathengebirge zuwenden. Steinsalz neben Salz- und Erdölquellen treten da an zahlreichen Punkten zu Tage und weiter im Osten gesellt sich hie und da noch das Erdwachs oder Ozokerit dazu, welches, in Europa in größeren Massen nur in Galizien bekannt, um so werthvoller erscheint, und außerdem harrt noch ein isolirtes, wenig erforschtes Schwefel- uud Erzlager bei Truskawiee unweit Drohobycz einer besseren und fruchtbringenden Zukunft. Die Salzgruben und Sal inen Galiziens sind seit Jahrhunderten weit bekannt und bildeten seit jeher einen kostbaren Schatz des Landes und ehedem der polnischen Könige. „klsZio poloniea salis Kravicka" schrieb bereits im XV. Jahrhunderte der Polnische Historiker Dkngosz, und der Salzreichthum Polens war damals in Europa weit berühmt. Die ersten durch Urkunden beglaubigten, auf Wieliczka und Bochnia bezüglichen historischen Spuren des polnischen Salzbergbaues datiren aus den ersten Jahrzehnten des XII. Jahr- hunderts, und die Geschichte dieser beiden Bergwerke allein würde eines der wichtigsten Capitel in der Finanzgeschichte der polnischen Republik darstellen. Diese Bergwerke, wie auch die östlichen oder die sogenannten rnthenischen Salzsiedereien, waren durch sieben Jahrhunderte lang eine sehr bedeutende Einnahmsqnelle der polnischen Könige und der Lehnsherren und viele Tausende von Fässern des Wieliczkaer und Bochniaer Steinsalzes, wie auch des rutheuischen Sudsalzes wanderten Jahr ans Jahr ein in die anderen Provinzen Polens nach Norden, Nordosten lind Osten, wobei Hunderte von Bergarbeitern, Beamten, Flößern, Fuhrleuten und Händlern eine fortwährende Beschäftigung fanden. Als im Jahre 1773 Galizien an Österreich kam, existirten in Ostgalizien über 90 Salzcoctnren mit einer Jahresproduktion von etwa 560.000 Metercentner Sudsalz, die insgesammt nebst den Salzgruben von Wieliczka und Bochnia nach und nach in das Staatseigenthum über- gingen und nach der späteren Einführung des Salzmonopols theils in den ärarischen Betrieb übernommen, theils auch aufgelassen wurden. Rücksichten der Eoncentrirnng und der Verbilligung des Betriebes waren die Ursache, daß im Lause der beiden letzten Jahr- zehnte des XVIII. und in der ersten Hälfte des XIX. Jahrhunderts die meisten dieser wohl größtentheils kleinen und ursprünglich äußerst primitiv eingerichteten Salzsudwerke auf- gelassen wurden. Gegenwärtig stehen in Galizien nur zwei Steinsalzgruben, Wieliczka
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Galizien, Band 19
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Galizien
Band
19
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1898
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.48 x 22.34 cm
Seiten
920
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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