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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Galizien, Band 19
Seite - 852 -
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852 erglänzen, wenn die Klänge der Salinenkapelle in vielfachem Echo mächtig ertönen und aus dem Dunkel einer Salzkammer sich im Seilkorbe ein Knappenpaar zur „Höllenfahrt" langsam emporhebt, bietet sich dem Zuschauer ein wahrhaft märchenhaftes Bild dar, welches seinesgleichen wohl nirgends in der Welt findet. Wieliezka und Bochnia produciren ausschließlich Steinsalz, das heißt Speisesalz, welches früher in Balvanen und großen Formatsteinen, nunmehr aber in formlosen Bruchstücken oder in gemahlenem Zustande in Säcken und Fässern in den Handel gesetzt wird, lind außerdem Fabrikssalz, welches weniger rein, bis etwa 5 Percent Thon- und Gypsbeimengnng enthält und dessen Verwendung in allerlei chemischen Fabriken, vor allem in den Soda- und Salzsäurefabriken und Metallhütteu in fortwährender Steigerung begriffen ist. Die beiden Salzbergwerke beschäftigen jährlich gegen 1200 Arbeiter (im Jahre 1895: 1197), also beinahe doppelt so viel, als die neun ostgalizischen Sudwerke, deren Arbeiterzahl selten 650 (im Jahre 1895: 673) übersteigt. Diese ostgalizischen Sudwerke produciren aus der iu ausgedehnten künstlichen Langwerken erzeugten und concentrirten Soole (im Jahre 1895: 1,612.258 Hektoliter) beinahe ausschließlich Speisesalz, das in abgestutzten Kegeln im Gewichte von 1 Kilogramm (sogenannte Hurmanen oder Topki) abgesetzt wird. Eiue dieser östlichen Salinen: Katusz hat eine ganz besondere Bedentnng dnrch die Kalisalz-, das heißt Kaimt- und Sylvinlager, die bereits im Jahre 1853 entdeckt, in den Jahren 1868 bis 1874 abgebaut wnrdeu und die Grundlage einer in großem Stile daselbst angelegten chemischen Fabrik bilden sollten. Leider ging in dem unglücklichen Börsenjahre 1873 auch diese große Kali-Actiengesellschast zu Grunde und erst im Jahre 1887 wurde ans Andrängen der landwirthschaftlichen Kreise Galiziens der Abban dieser für die Landwirthschaft so nützlichen Kainitlager neuerdings vom Ärar aufgenommen. In viel zu geringem Maße werden jedoch gegenwärtig die Kalisalze gewonnen (im Jahre 1895 kaum 29.000 Metercentner im Verkaufswerthe von 29.000 Gulden) und es ist sehr zn beklagen, daß dieser Kalisalzbergbau, welcher im Stande wäre, Kalnsz znm Centrnm eines chemischen Großbetriebes zu machen, durch mißliche Ilmstände und infolge eines zu geringen Unternehmungsgeistes zu keiner günstigen Entfaltung gelangen kann. Viel jünger als der galizifche Salzbergbau, aber gegenwärtig wohl nicht weniger wichtig ist die Erdölindustrie Galiziens, welche, kaum seit 40 oder 50 Jahren bestehend, zu immer größerem Aufschwünge gelangt und gewiß bestimmt ist, in der österreichisch- ungarischen Monarchie zukünftig noch eine große Rolle zu spielen. Das hie und da an den Ufern der Karpathenbäche sowohl im Hochgebirge, wie auch am Nordfuße desselben hauptsächlich nach großen Regengüssen hervortretende, schwarze oder grünlich-branne Erdöl war schon im XVIII. Jahrhundert bei den dortigen Einwohnern unter dem Namen ,ropa« wohl bekannt und als Wagenschmiere benutzt; die Entdeckung seines eigentlichen
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Galizien, Band 19
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Galizien
Band
19
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1898
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.48 x 22.34 cm
Seiten
920
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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