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Raubbaumethode der Borystawer Ozokeritlagerstätten, welche seit der zweiten Entdeckung
dieses Minerals im Jahre 1856 bis etwa 1880 beinahe ausschließlich in Verwendung
war und die zu allerlei in jeder Hinsicht berechtigten Klagen Anlaß gab, macht seit einigen
Jahren, hauptsächlich seit dem Jnslebentreten der Petroleumgesetze vom Jahre 1884, dem
mehr geregelten und rationellen Abbausysteme Platz, das in den größeren Grubeucomplexen
der galizischen Creditbank und der »Lompassnis cvmmereiale krunhaise" systematisch
durchgeführt werden soll. Seit jeher war Borystaw durch seinen Raubbau, durch die auf einer
Petroleumgruben von Potok bei Krosno.
verhältnißmäßig kleinen Fläche in mehreren Tausenden angelegten, höchst lebensgefährlichen
Schächte, seine heterogene Arbeiterbevölkerung, die wenig lobenswerthe Wirthschaft der
meisten Unternehmer und die vielen Unglücksfälle eine berüchtigte Sehenswürdigkeit und
der Schauplatz eines an kalifornische oder australische Verhältnisse erinnernden Naphtha-
nnd Ozokeritfiebers gewesen und nur langsam bricht sich dort der wohlthätige Einfluß
der fortschreitenden Cultur und der Bergbehörden Bahn.
Wenn anch die glücklichen Goldjahre für Borystaw längst verschwunden sind, ist
doch noch heute die Jahresproductiou ziemlich bedeutend. Im Jahre 1893 wurden nach
amtlicher Statistik in ganz Galizien 56.248 Metercentuer Ozokerit im Werthe von
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Galizien, Band 19
- Titel
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Untertitel
- Galizien
- Band
- 19
- Herausgeber
- Erzherzog Rudolf
- Verlag
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Ort
- Wien
- Datum
- 1898
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 16.48 x 22.34 cm
- Seiten
- 920
- Schlagwörter
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Kategorien
- Kronprinzenwerk deutsch