Seite - 865 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Galizien, Band 19

865 ferner die landwirtschaftlichen Interessentenkreise einer jeden Reform der Branntwein- steuer mit großem Mißtranen und lebhaftem Unbehagen entgegensehen. Der Holzhandel Galiziens entwickelt sich hauptsächlich in drei Richtungen: nach Westösterreich, nach Deutschland und nach dem Süden, das heißt nach den Balkanstaaten und in die Levante. Die waldigen Karpathenabhänge und die waldreiche Weichsel- und San-Ebene gestatten einen bedeutenden Holzexport, der leider in vielen Gegenden eine unheilvolle Raubwirthschaft herbeiführte und dem Lande mehr Schaden als Nutzen brachte. Das Holz wird gewöhnlich in halbfertigem Zustande verfrachtet. Die großen Sägewerke, worunter sich Riesenunternehmungen mit einer Jahresprodnction von 5.000 bis 10.000 Brauerei in Okocim bei Bochnia. Waggons vorfinden, erzeugen vorzügliches Schnittmaterial, und zwar: Bretter, Staffeln, Latten, Bauholz, Resonanzholz zur Claviersabrikation uud anderes mehr. Als Neben- produkte werden in manchen Betrieben Holzdraht und Holzwolle erzeugt. Das bekannte Sägewerk in Demniawyzna bei Stryj producirt z. B. circa 11 Millionen Stück Hölzchen täglich für die im benachbarten Städtchen Skole gelegene größte galizifche Zünd- hölzchenfabrik. Das galizifche Petroleum, dessen Production in den letzten Jahren einen so glänzenden Aufschwung nahm, wird theils als Rohproduct in die ungarischen und öster- reichischen Raffinerien ausgeführt, theils in den zahlreichen inländischen Raffinerien ver- arbeitet und als fertige Consumwaare exportirt. Die Ausfuhr beschränkte sich bisher aus Galiziei'. 55