Seite - 869 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Galizien, Band 19

869 eines 7 Millionen Einwohner zählenden Landes. Mit großer Genugthuung muß deshalb jeder Freund des Landes die Gründung einiger neuer industrieller Aktiengesellschaften während der letzten zwei Jahre (1895 und 1896) begrüßen und darin ein hoffnungsvolles Anzeichen aus dem Gebiete der industriellen Productionsthätigkeit erblicken. An die land- und forstwirtschaftlichen Betriebe lehnen sich folgende wichtigere Industriezweige an: die Branntweinbrennereien, die drei Zuckerfabriken, die Bierbrauereien, die Mühlenindustrie und die Sägewerke der Holzindustrie. Über die Spiritusfabrikation, die Mühlenindustrie und die großen Sägewerke in den Karpathenwäldern wurde schon Industrielle Etablissements in Saybusch (Znwiec). oben berichtet. Die Biererzeugung couceutrirt sich gegenwärtig in circa 160 Brauereien, wovon nur 21 eine Jahresproduktion von über 10.000 Hektoliter ausweisen. Die übrigen 140 Unternehmungen sind ganz kleine, ziemlich primitiv eingerichtete Brauereien, welche gewöhnlich von deuPropiuationspächtern betrieben werden. In denselben wird ausschließlich billiges Schankbier gebraut, welches innerhalb des betreffenden Propinatiousgebietes sicheren Absatz findet. Die Zahl der Bierbrauereien hat seit dem Jahre 1860 rapid abgenommen; es verringerte sich dieselbe von 315 auf 160. Trotzdem kann man einen bedeutenden Aufschwung in der Bierprodnctiou insbesouders seit circa fünfzehn Jahren constatiren. Die erzeugte Menge hierländischen Bieres stieg seit dem Jahre 1880 von 470.000 auf 920.000 Hektoliter im Jahre 1894. Unter den galizischen Brauereien nimmt