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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Bukowina, Band 20
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18 benachbarten Berge wegen, die fast gleicher Höhe sind, nnr eine beschränkte Rundsicht genießen kann. Bei Czerepkoutz wird der Sereth von der Lemberg-Czeruowitz-Jassyer Eisenbahn überschritten, worauf der Fluß an Sümpfen, Mooren und Weidengebüschen vorüber nach Südosten strömt. Hinter dem Dorfe Waszkoutz erreicht er die größte Ausiedlung seines Thales, Sereth, die älteste Stadt des Landes Bukowina, deren Namen von den Hunnen, nach einer anderen Vermuthung von den Kleinrnssen herstammen soll; denn diese wissen in einer ihrer Sagen zu erzähle», daß die Stadt in der Mitte eines großen Waldes entstand, worauf die slavische Bezeichnung ssi-edMg, (Mitte) ihr als Name blieb. Wie dem auch sein möge, die Stadt hat eine reiche historische Vergangenheit, und weiß in gleicher Weise von den Durchzügen der Gothen lind Hunnen, wie vou jenen der Magyaren, Kumanen, Mongolen zu erzählen. Es gab sogar eine Zeit, in der sie über Anregung der Höfe von Polen und Ungarn ein römisch-katholisches Bisthum beherbergte, in welchem nicht weniger als sieben Bischöfe aufeinander folgten. Sie erhebt sich nur allmälig aus dem Thale ihres gleichnamigen Flusses, der an ihrer Nordseite vorüber rauscht, zahlreiche Windungen und kleine Inseln bildet, unweit Kindestie das Land verläßt und in Rumänien eintritt. Ihre Ruine, über deren Ursprung mannigfache Sagen im Schwünge sind, und wobei ein Fürst, Namens Saß, hänsig genannt wird, liegt im Osten der Stadt auf einem Hügel, der 389 Meter über dem Meeresspiegel sich erhebt. Suczawathal . Hier scheiden wir vom schönen Sereththal und begeben uns nach Süden, in die waldlose Landschaft Horaitza, die 15 Kilometer hindurch über Berg und Thal in schnurgerader Richtung nach der alten Poststation Graniczestie die Reichsstraße trägt. Sie steigt aus dem Suczawathal, das uns westlich begleitet, in allmälig sich erhebenden breiten Hügeln von 400 Meter Seehöhe, zeigt nur westlich von Graniczestie im Jankulni 465 Meter und in der Styrka 487 Meter, besteht aus Löß mit Unterbrechungen von Sand und Sandstein und trägt in unabsehbarer Reihenfolge Weizen- und Maisfelder, hie und da auch Wiesen und Hutweiden. Auch sie wird zu den Kornkammern des Landes gezählt und zwar nicht mit Unrecht, denn von ihrem Getreidemeer liegen mit Ausnahme des Dorfes Balkontz und eines einsamen Meierhofes, landesüblich Odaja genannt, die Ortschaften Gropana, Balkontz und Botnszanitza, Kalasindestie und Szerboutz in so namhafter Entfernung, daß man von seinem momentanen Standpunkt nnr die Pappel- und Weidenbäume wahrnimmt, hinter welchen sich die Dörfer verbergen. Der Reisende ist hier von aller Menschheit so ferne, wie fast in den einsamsten Gebirgs- gegenden des Landes. Darum zählt die Horaitza, vermöge der traditionellen Raubanfälle früherer Zeiten, keineswegs zu den beliebtesten Reisetouren und wird besonders zur Nachtzeit gerne gemieden. Ihre Monotonie wird nur unterbrochen, wenn man aus dem Thal auf
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Bukowina, Band 20
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Bukowina
Band
20
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1899
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.14 x 21.77 cm
Seiten
546
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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