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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Bukowina, Band 20
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50 In dieser Rangsfolge haben auch von nralters an bis in unsere Tage die drei Gebiete die Culturentwicklung in der Bukowina beeinflußt und je nach der Kraft dieses Einflusses dem Lande eine mehrmals wechselnde Abhängigkeit bereitet. In den meisten Fällen aber hat dieses Land die seiner Entwicklung durchaus nicht förderliche Eigen- schaft eines vorgeschobenen, von einem jeweiligen Cultnr- und Machteentrum weit abgelegenen Postens, der alle von dort ausstrahlenden Vortheile nur in einer gewissen Verdünnung erhalten konnte, zu tragen gehabt. Erst die neueste Zeit mit der Anwendung ihrer zeitsparenden und entfernungkürzenden technischen Erfindungen hat darin Wandel geschaffen. Dementsprechend sind auch die Reste, welche aus den alten Zeiten auf uns gekommen sind, verhältnißmäßig ärmlich. Schon bezüglich der ältesten Schichten, in welchen die Anwesenheit des Menschen in Mitteleuropa nachgewiesen ist, nämlich des Diluviums, nimmt die Bukowina die Stellung eines Grenzpostens ein. Es ist bekannt, daß in dieser von den PräHistorikern als ältere Steinzeit oder paläolithische Periode bezeichneten Epoche der Mensch in Mittel- europa mit verschiedenen seither ausgestorbenen oder ausgewanderten Thierarten, wie dem Mammuth, dem wollhaarigen Nashorn, dem Höhlenbären, dem Höhlenlöwen, dann dem Renthiere n. s. w. zusammenlebte und daß die sparsamen Überbleibsel, welche seine Anwesenheit bezeugen, mit den Knochen jener Thiere in dem gleichzeitig gebildete» diluvialen Löß oder in Höhlen abgelagert sind. Zu jener Zeit war ganz Nordeuropa ein- schließlich der norddeutschen und der polnischen Tiefebene mit ungeheuren Gletschermassen bedeckt und daher vollständig unbewohnbar, so daß es in diesen nördlichen Ländern keine paläolithischen Reste gibt. Der Rand der diluvialen Vergletscherung reicht nun ziemlich nahe an die Bukowina heran und wir befinden uns somit hier nahe an der Nordgrenze des damals bewohnbaren Theiles unseres kontinentes. Die Lößablagerungen der Bukowina haben schon einige Knochenreste der erwähnten Thiere als Belege für die Anwesenheit der diluvialen Fauna geliefert; freilich viel weniger als die reichen Fundstellen Südrußlands. Von den charakteristischen Zeugnissen für die Anwesenheit des diluvialen Menschen selbst, wie bearbeiteten diluvialen Knochen, ganz rohen Steinwerkzeugen und dergleichen wurde wohl noch nichts gefunden, kaum daß einzelne, im Löß eingebettete Holzkohlenspuren als bescheidene Anzeichen in Anspruch genommen werden können; aber es ist wohl nur eine Frage der Zeit, daß die nunmehr allerwärts geschärfte Beobachtung auch hier bessere Beispiele für die überaus primitive urälteste Cultur des Landes ans Tages- licht bringt. Dem Menschen der jüngeren Steinzeit (oder neolithischen Periode) stand bereits der größte Theil Europas einschließlich der südlichen Hälfte Skandinaviens offen und gerade im Norden gelangte die Fabrication der für jene Zeit charakteristischen fein zugeschlagenen
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Bukowina, Band 20
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Bukowina
Band
20
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1899
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
15.14 x 21.77 cm
Seiten
546
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
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